Macke, August
1887 – 1914

1887 geboren in Meschede
1904 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf; Besuch der Abendklasse der Kunstgewerbeschule; Verbindung zum Kreis um Louise Dumont vom Düsseldorfer Schauspielhaus
1905 erste Italienreise
1907 erster Parisaufenthalt
1907−1908 halbjähriger Aufenthalt in Berlin, Schüler bei Lovis Corinth
1908−1909 Militärdienst
1909 Besuch bei Louis Moilliet am Thuner See, reist mit Moilliet nach Paris
1909−1910 Aufenthalt am Tegernsee, häufige Besuche bei Franz Marc in Sindelsdorf
1911 Umzug nach Bonn; Verbindung mit der „Neuen Künstlervereinigung“ in München; mit Marc bei Wassily Kandinsky in Murnau
1911−1912 Teilnahme an der ersten und zweiten Ausstellung „Der Blaue Reiter“ in den Galerien Thannhauser und Hans Goltz, München
1912 Vorbereitung der Sonderbundausstellung in Köln; erste Einzelausstellung in der Galerie Thannhauser, München, und im Kunstverein Jena; mit Marc Reise nach Paris, Begegnung mit Robert Delaunay
1913 Organisation der Ausstellung rheinischer Expressionisten in Bonn; Vorbereitung des „Ersten Deutschen Herbstsalons“ in Berlin; im November Übersiedlung nach Hilterfingen am Thuner See
1914 im April Reise nach Tunesien mit Paul Klee und Moilliet
1914 Einzug in den Militärdienst; August Macke stirbt im Gefecht bei Perthes-les-Hurlus, Champagne

Kathedrale zu Freiburg in der Schweiz, 1914

Öl auf Leinwand
60,6 x 50,3 cm


Foto: Walter Klein, Düsseldorf

August Macke war kein Mitglied des „Blauen Reiters“, stand aber den Inhalten der Gruppe nahe. „Kathedrale zu Freiburg in der Schweiz“ schuf der Künstler in der Phase des künstlerischen Neuanfangs 1913. Ausschlaggebend für Bilder mit strengen geometrischen Strukturen war die Auseinandersetzung mit dem Malerkollegen Robert Delaunay. 

Macke schuf das Gemälde nach einem Ausflug nach Freiburg, wo ihn die gotische Kathedrale beeindruckt hatte. Charakteristisch ist die Kombination großer Flächen mit kleineren Formensembles und Figürlichem. Die abgeklärte Formensprache verbindet sich mit einem zurückhaltenden Kolorit. Es überwiegen matte Blaugrautöne mit einigen farbigen Akzenten in Rot und Braun. Als markante Abweichung von der Wirklichkeit und als künstlerische Reminiszenz an Delaunays Eiffelturm-Bilder ist die motivische Ergänzung des Stahlturms rechts von der Kathedrale zu sehen, den Macke aus rein bildkonstruktiven Gründen anstelle einiger historischer Gebäude verwendete.