Newman, Barnett
1905 – 1970

1905 geboren in New York
1922 Kurse an der Art Students League, New York
1923 Studium am City College, New York, mit Schwerpunkt Philosophie
1927 Bachelor of Arts
1931 arbeitet bis 1939 aushilfsweise als Kunstlehrer an New Yorker High Schools; Bekanntschaft mit Mark Rothko
1933 mietet sein erstes Atelier
1939−1941 eingehende Beschäftigung mit Botanik und Ornithologie
1943−1947 Bekanntschaft mit der Galeristin Betty Parsons
1948 publiziert den Essay „The Sublime is Now“; gründet mit William Baziotes, Robert Motherwell, Mark Rothko und David Hare die Kunstakademie „Subjects of the Artist“
1950 erste Einzelausstellung bei Betty Parsons, New York
1958 Einzelausstellung am Bennington College, Vermont; Beteiligung an der Ausstellung „The New American Painting“ des Museum of Modern Art, New York, die auch in Europa gezeigt wird
1959 Leiter des Künstlerworkshops an der Universität von Saskatchewan
1962 unterrichtet in den kommenden Jahren an amerikanischen Universitäten und hält Vorträge
1964 erste Reise nach Europa: London, Basel, Colmar, Paris, Chartres
1965 Teilnahme an der „8. Biennale“, São Paulo
1967−1968 zwei weitere Europareisen: Irland, Frankreich, Schweiz, Holland, Spanien
1970 Auszeichnung der Brandeis University, Waltham, Massachusetts, für sein malerisches Werk; Barnett Newman stirbt in New York

Zim Zum II, 1969/1985

Gehärteter Stahl (zweiteilig)
Gesamtmaß 360,6 x 607 x 260 cm


© Barnett Newman Foundation / VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Bernhard Schaub, Köln

„Zim Zum II“ ist das bildhauerische Vermächtnis des Malers Barnett Newman, der neben Jackson Pollock als der entscheidende Wegbereiter einer neuen, genuin US-amerikanischen Malerei in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg gilt.

Das skulpturale Werk Newmans beschränkt sich auf nur sieben Arbeiten. „Zim Zum II“ wurde posthum hergestellt, muss aber dennoch als vollgültiges Werk angesehen werden. Gegenüber der zu Lebzeiten des Künstlers realisierten Erstfassung „Zim Zum I“ ist die spätere Ausführung aus dem Jahr 1985 in Maß und Proportion stimmiger. Es handelt sich dabei um eine sockellose Skulptur, die aus zwei separaten Stahlwänden besteht. Jeweils sechs hochrechteckige Platten wurden rechtwinklig zusammengeschweißt und parallel zueinander aufgestellt. Der Abstand beider Zickzackwände definiert sich durch die Breite der Platten, wobei Newman die Wände so verschob, dass sich zwischen ihnen das Zickzack als Parallelbewegung wiederholt. „Zim Zum II“ ist eine Skulptur, die sich nicht mehr allein dem Sehen erschließt, sondern die der Betrachter physisch, im Durchschreiten erfahren muss. Der Titel entstammt der jüdischen Mystik der Kabbala und benennt die Selbstbeschränkung Gottes, das Zurückziehen Gottes auf sich selbst.