Schumacher, Emil
1912 – 1999

1912 geboren in Hagen
1932–35 Studium an der Kunstgewerbeschule in Dortmund
1939–45 dienstverpflichtet in einem Rüstungsbetrieb
1947 Mitglied der Gruppe „Junger Westen“
1955 Mitglied der Gruppe „ZEN 49“
1958 Teilnahme an der „29. Biennale“, Venedig
1958–60 Professur an der Hochschule für Bildende Künste, Hamburg
1961–62 Retrospektive in der kestner gesellschaft, Hannover, sowie in Münster, Freiburg im Breisgau, Duisburg, Hamburg
1963 Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
1964 Teilnahme an der „documenta 2“ in Kassel
1966–77 Professur an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste, Karlsruhe
1968 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin
1982 Rubens-Preis der Stadt Siegen
1982–99 zahlreiche Preise, Ehrungen und Ausstellungen
1998 Auftrag für ein Wandgemälde im Reichstagsgebäude, Berlin
1999 stirbt Emil Schumacher auf Ibiza

Auswahl

Großes rotes Bild, 1965

Mischtechnik auf Leinwand
150 x 270 cm


© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Walter Klein, Düsseldorf

Das Ineinandergreifen von grafischer Gestik und malerischer Textur charakterisiert die Malerei Emil Schumachers. Um 1960 liefert die Konzentration auf wenige Farben die Grundlage dafür, den Nuancenreichtum einzelner Farbwerte zu entfachen. „Großes rotes Bild“ gehört in eine Reihe roter Bilder, die der Künstler 1961 beginnt.

Ein in zwei Kompartimente unterteiltes Rot hebt sich von einem schwarzen Grund ab, mit dem es zugleich verflochten scheint. In ihrer Anordnung und ihren Umrissen sowie in ihrer Binnenstruktur erinnern die Flächen an Erdformationen. In vorderster Ebene schweben vereinzelte in Form kurzer Pinselzüge gesetzte Weißakzente. In „Großes rotes Bild“ betonen sie in ihrer Kontrastwirkung zum Schwarz die Hell-Dunkel-Spannung, in die das Rot eingewoben ist. In diesen durchpulsten Farbgrund greift mit expressiver Gestik das Spiel schwarzer Linien und Farbbahnen ein. Die Brüchigkeit der Linie verbindet sich bei Schumacher mit der Stofflichkeit der Farbe in ihrem ganzen Ausdrucksreichtum.