Kabakov, Ilya
*1933

1933 geboren in Dnjepropetrovsk, Ukraine
1945–51 Moskauer Kunstschule (MSChSch)
1951–57 Staatliches V. I. Surikov Institut, Moskau (MGChI)
1985 erste Einzelausstellung in der Galerie Dina Vierny, Paris, und Einzelausstellung in der Kunsthalle Bern
1976 Teilnahme an der „37. Biennale“, Venedig
1988 Teilnahme an der „43. Biennale“, Venedig
1992 Teilnahme an der „documenta 9“, Kassel
1993 Teilnahme an der „45. Biennale“, Venedig
1997 Teilnahme an der „47. Biennale“, Venedig
1998 Auszeichnung mit dem Goslarer Kaiserring
2003 Teilnahme an der „50. Biennale“, Venedig
2004 Einzelausstellung in der Kunsthalle Bielefeld
2007 Ausstellung im Museum am Ostwall, Dortmund
2010 Einzelausstellung im Kunsthaus Zug, Schweiz; Mitarbeit am Kunstprojekt Ruhr-Atoll, Essen
2013 Gestaltung der „Monumenta“ im Grand Palais, Paris

Ilya Kabakov lebt und arbeitet in New York.

My Grandfather’s Shed / Großvaters Schuppen, 1998

Holz, Dachpappe, Hocker mit Spielzeuglandschaft, Glühbirne
204 x 430 x 240 cm


© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Charles Duprat, Paris

Ilya Kabakov ist einer der bekanntesten internationalen Installationskünstler, der auch prominent über diese Kunstgattung publiziert hat. Es geht ihm in seinen Installationen grundsätzlich darum, den Besucher in seine Arbeit einzubeziehen, ihn darin eintauchen zu lassen. 

Beim Betreten der Holzhütte des Großvaters, die einem zunächst wie ein Fremdkörper im weißen, modernistischen Ausstellungsraum begegnet, erschließt sich dem Besucher eine neue Welt. Den Eintritt in den dunklen Bretterschuppen müssen die Augen erst verarbeiten und so dauert es einen Moment, bevor die vergrößerten Pupillen unter einem Küchenhocker eine wunderbare Miniaturwelt entdecken. Über der idyllischen Landschaft schwebt eine kleine Engelsfigur an einem Bindfaden. Kabakov vergleicht die Installationskunst mit dem Theater, in dem der Künstler als „Regisseur“ eines „gut strukturierten dramatischen Stückes“ fungiert und alle Raumelemente sowie Licht und Ton eine ausgewiesene Handlungsfunktion haben. Diese Analogie zwischen Theater und Installationskunst konzentriert sich nach Kabakov in der Bedeutung des Publikums: „Der Hauptdarsteller in einer totalen Installation, das Zentrum, an das sich alles richtet, für das alles intendiert ist, ist der Betrachter.“