Turrell, James
*1943

1943 geboren in Los Angeles
1961 Abschluss an der Pasadena High School, Los Angeles
1965 BA in Psychologie am Pomona College, Claremont
1966 Beginn der Arbeit mit Lichträumen
1967 erste Einzelausstellung im Pasadena Art Museum
1968 National Endowment for the Arts
1973 MA in Kunst an der Graduate School, Claremont
1974 Guggenheim-Stipendium; Beginn der Arbeit am Roden Crater-Projekt, Arizona
1977 Stipendium der Dia Art Foundation
1991 Chevalier des Arts et des Lettres, Frankreich
1992 Preis der Heinz und Gisela Friedrichs-Stiftung, Frankfurt
1994 Skohegan Medal for Sculpture, Maine
2006 Commandeur de L’Ordre des Arts et des Lettres, Frankreich
2011 Mitglied der American Academy of Arts and Letters
2013 große Retrospektive im Academy Art Museum, Easton, Los Angeles County Museum of Art, Museum of Fine Arts, Houston und Solomon R. Guggenheim Museum, New York; National Medal of the Arts

James Turrell lebt und arbeitet in Flagstaff, Arizona, und Inishkeame West, Irland

Grey Dawn / Graue Dämmerung, 1991/92

Licht-Raum-Installation
Gesamtfläche 1.060 x 568 cm


©James Turrell, 2020, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf

Die Auseinandersetzung mit Licht und Raum steht im Zentrum des Schaffens von James Turrell. Die bildnerischen Mittel des US-amerikanischen Künstlers sind immateriell: Seit 1966 inszeniert Turrell Lichträume, in denen die optische Wahrnehmung und die sinnliche Qualität des Lichtes ausschlaggebend sind.

In „Grey Dawn“ betritt man durch eine Lichtschleuse einen dunklen Raum. Erst wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, ist an der Stirnwand ein graues Farbfeld zu erkennen, das leicht zu schimmern scheint. Das Werk erfordert Muße, denn mit der im Raum verbrachten Zeit nimmt die Farbintensität zu. Erst wenn man unmittelbar vor dem Lichtfeld steht, wird klar, dass die monochrome Farbfläche eine Öffnung zu einem weiteren Raum ist, dessen Ausmaße nicht zu bestimmen sind und der sich jeglicher Definition entzieht. Fläche und Tiefe, Farbe und Licht, grau und farbig lassen sich nicht mehr voneinander unterscheiden und ermöglichen dem Betrachter nach Aussage des Künstlers den Zustand „einer Erfahrung wertloser Gedanken“.