Chamberlain, John
1927 – 2011

1927 geboren in Rochester, Indiana
1943–1946 mit der US-Navy im Pazifik und Mittelmeer
1950 Ausbildung zum Friseur mit Unterstützung der Veterans Agency
1950–1952 Besuch der Schule des Art Institute of Chicago
1955–1956 Studium am Black Mountain College, North Carolina
1956 Umzug nach New York; in den folgenden Jahren lebt Chamberlain abwechselnd in New York und in New Mexico
1957 erste Einzelausstellung in der Wells Street Gallery, Chicago
1960 erste große Einzelschau in der Martha Jackson Gallery, New York
1961 Teilnahme an der „6. Biennale“, São Paulo
1964 Teilnahme an der „32. Biennale“, Venedig
1966 Stipendium der John Simon Guggenheim Memorial Foundation, ebenso 1977
1971 Retrospektive im Solomon R. Guggenheim Museum, New York
1982 Teilnahme an der „documenta 7“, Kassel
1986 große Retrospektive im Museum of Contemporary Art, Los Angeles
1990 Wahl zum Mitglied der American Academy and Institute of Arts and Letters, New York
1993 Skowhegan Medal for Sculpture
2000 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences
2011 stirbt John Chamberlain in New York

The Arch of Lumps (A Tribute to an Act of Unclarity, The Vietnam War) / Klumpenbogen (Tribut an einen Akt der Undurchsichtigkeit, der Vietnamkrieg), 1983

Lackierter und verchromter Stahl
360,5 x 162,5 x 146 cm


© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Walter Klein, Düsseldorf

Als Material seiner Kunst verwendet John Chamberlain meist Autobleche ausrangierter Cadillacs, weggeworfene Statussymbole, die mittels einer Metallpresse behutsam gefaltet, gestaucht und gepresst werden. Dabei agiert der amerikanische Künstler niemals gegen die vorgegebene Form des Materials, er versucht vielmehr, deren Charakter im Werkprozess zu verdichten und zu steigern. 

Chamberlain arbeitet mit der gegebenen Lackierung der Fahrzeugteile und fügt zusätzlich Farben mit der Spritzpistole hinzu. „The Arch of Lumps“ zählt zu einer Werkgruppe, die der Künstler seit 1982 erarbeitet. Bei den Autoblechen dieser Skulpturenserie wurde die Lackierung durch Sandstrahlen partiell entfernt, um den Metallflächen ein netzartiges Muster zu verleihen. Bemerkenswert ist die Ausbildung einer skulpturalen Schauseite, die sich aus der seitlichen Staffelung kürzerer Blechteile ergibt. Dennoch verleitet das Werk zu einem dauerhaften Standortwechsel des Betrachters, dessen Blick durch die bewegten Oberflächen auch in das Innere der Skulptur geführt wird. Chamberlains Skulpturen stehen in Bezug zu den Ideen des Abstrakten Expressionismus. Es geht dem Künstler um die Freisetzung der im Material enthaltenen Energie und Expressivität.