Muñoz, Juan
1953 – 2001

1953 geboren in Madrid
1979-1982 Studium an der Central School of Art and Design und Croydon School of Art
1982-1983 Studium am Pratt Graphic Centre, New York
1984 Rückkehr nach Madrid; arbeitet als Ausstellungskurator; erste Einzelausstellung in Fernando Vijande Galerie, Madrid
1986 Teilnahme an der „42. Biennale“, Venedig
1992 Teilnahme an der „documenta 9“, Kassel
2000 Verleihung des Premio Nacional de Artes Plásticas
2001 stirbt Juan Muñoz auf Ibiza

Auswahl

Plaza, 1996

Stoff, Polyester, Kunstharz, Pigment, 27 Figuren
je 140 cm hoch


© VG Bild-Kunst, Bonn 2021 / Estate of Juan Muñoz, Torrelodones, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf

Juan Muñoz liebte das Beobachten, Zuhören und Abwarten und hat diese Verhaltensweisen konsequent zum Thema seiner Werke gemacht, die auf einem Wechselspiel zwischen erhöhter Aufmerksamkeit und großer Indifferenz basieren. 

Die menschliche Figur als Identifikationsobjekt steht häufig im Mittelpunkt seiner Arbeit und wird in Situationen gezeigt, bei denen das Fremde, Andere und Ungewohnte in den Vordergrund rückt. Bei „Plaza“ sparen 27 asiatisch aussehende Figuren, deren Köpfe aus derselben Gussform stammen, durch ihre Aufstellung einen Innenraum aus, in den der Betrachter eintreten könnte. Lächelnd blicken sie vor sich hin, scheinen zu beobachten und sich gegenseitig auszutauschen. Und doch entsteht keine sichtbare Form der Kommunikation – weder untereinander, noch mit dem Betrachter. Alles in ihnen scheint erstarrt, festgefroren wie das Lächeln und eine gewisse Hilflosigkeit breitet sich aus. Diese Hilflosigkeit soll der Betrachter durch die Annäherung an das Werk nicht nur intellektuell, sondern auch emotional nachvollziehen können. Daher kann der Betrachter in vielen Fällen die von Muñoz geschaffenen Räume betreten und den Augenkontakt mit den Figuren aufnehmen, die gleichzeitig an-und abwesend erscheinen.