Dix, Otto
1891 – 1969

1891 geboren in Untermhaus bei Gera
1905−1909 Dekorationsmalerlehre in Gera
1910−1914 Besuch der Kunstgewerbeschule in Dresden
1914-1918 Frontsoldat in Frankreich, Polen und Russland
1919−1922 Studium an der Dresdner Kunstakademie; Mitbegründer der „Dresdner Sezession Gruppe 1919“
1921 erster Besuch in Düsseldorf
1922−1925 Meisterschüler bei Heinrich Nauen an der Düsseldorfer Kunstakademie; Mitglied des Kreises um Johanna Ey und der Gruppe „Das Junge Rheinland“
1923 Einzelausstellung im Graphischen Kabinett J.B. Neumann, Berlin
1924−1925 Studienreisen nach Italien und Paris
1926 erste größere Einzelausstellung bei Galerie Neumann-Nierendorf, Berlin, und der Galerie Thannhauser, München
1927−1933 Professor an der Dresdner Kunstakademie
1928 Teilnahme an der „16. Biennale“, Venedig, ebenfalls an der „17. Biennale“
1931 Ordentliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin
1933 Amtsenthebung, Ausstellungsverbot; Aufenthalt in Randegg bei Singen
1936 Umzug nach Hemmenhofen am Bodensee
1937 Hauptbetroffener der Ausstellung „Entartete Kunst“ in München
1945−1946 beim Volkssturm und in französischer Kriegsgefangenschaft
1946 Rückkehr nach Hemmenhofen
1947−1966 jährliche Arbeitsaufenthalte in Dresden
1953 und in den folgenden Jahren mehrere Studienreisen nach Südfrankreich, Süditalien und ins Elsass
1959 Großes Bundesverdienstkreuz; Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf
1969 stirbt Otto Dix in Singen am Hohentwiel

Bildnis der Kunsthändlerin Johanna Ey, 1924

Öl auf Leinwand
140 x 90 cm


Erworben 2015/2018

Erworben durch die Gesellschaft der Freunde im Jahr 2015/2018 © VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Walter Klein, Düsseldorf

Otto Dix stand seit Juli 1920 in Kontakt mit der legendären Johanna Ey (1864 – 1947). In Düsseldorf hatte diese 1916 in der Nähe von Theater, Oper und Akademie eine Kunsthandlung eröffnet, die zum Treffpunkt vor allem der anti-akademisch gesonnenen Maler der Bewegung „Junges Rheinland“ wurde.

Johanna Eys Porträt reiht sich in eine Folge herausragender Bildnisse aus Dix’ Düsseldorfer Zeit. Sein wesentliches Wirkungsmoment ist das Missverhältnis zwischen der robusten Lebensnähe der Porträtierten und ihrem theatralisch-machtvollen Auftreten vor den Requisiten des klassischen Herrscherbildnisses. Dix verdankt seinen Ruf als veristischer Maler seinen scharfsichtigen, pointierenden Menschendarstellungen. Zumeist erfasste er einen einzigen ausdrucksstarken Aspekt, der sich für die karikierende Überzeichnung eignete. Die psychologische Schärfe seiner Bildnisse resultiert aus der Überzeugung, dass die Formprinzipien der äußeren Erscheinung aus der inneren, seelischen Verfassung eines Menschen hervorgehen.
2015/2018 konnte dieses berühmte Portrait mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen, der Ernst von Siemens Kunststiftung sowie der Kulturstiftung der Länder für die Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen erworben werden. Bis zum Erwerb durch die Stiftung war das Werk Eigentum der Gesellschaft der Freunde der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen e.V.