Motherwell, Robert
1915 – 1991

1915 geboren in Aberdeen, Washington
1932−1938 studierte an der California School of Fine Arts und danach an der Stanford Universität Philosophie
1938−1939 unternimmt Reise nach Paris; befreundet sich mit Piet Mondrian und Fernand Léger
1940 beginnt Studium der Kunstgeschichte an der New Yorker Columbia Universität bei Meyer Schapiro und Kurt Seligmann
1941 bereiste auf Initiative von Roberto Matta Mexiko, lernt dort Wolfgang Paalen und arbeitet zurück in New York für dessen Kunstmagazin DYN
1943 lernt Peggy Guggenheim kennen, die ihn fördert
1944 Einzelausstellung in Peggy Guggenheims Art of This Century-Gallery in New York
1945 der Kunsthändler Sam Kootz nimmt ihn unter Vertrag
1945−1950 erhält Lehrauftrag am Black Mountain College
1948 beschäftigt sich mit den „Elegien auf die Spanische Republik”
1948 gründet gemeinsam mit Mark Rothko, Barnett Newman und William Baziotes selbst eine Kunstschule unter dem Titel „Subjects of the Artists“
1950−1958 lehrt am Hunter College in New York
1959 Teilnahme an der „documenta 2“, Kassel
1953−1957 entsteht die „Je t’aime“-Serie
1964 Teilnahme an der „documenta 3“, Kassel; erhält den Guggenheim International Award
1965 große Retrospektive im Museum of Modern Art, New York
1970 Wahl zum Mitglied der American Academy of Arts and Letters
1977 erhält die Médaille de la Ville de Paris
1988 Ernennung zum Offizier des Ordre des Arts et des Lettres des französischen Kulturministeriums
1989 Verleihung der National Medal of Arts
1991 stirbt Robert Motherwell in Princeton in Massachusetts

In Plato’s Cave (In Platons Höhle), 1973

Acryl auf Leinwand
182,9 × 213,4 x 3 cm


Gemischte Schenkung 2010

Erworben durch die Freunde der Kunstsammlung und mit Unterstützung von Klaus Heubeck im Jahr 2010, © Dedalus Foundation, Inc. / VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf

In dem Dunkel des annähernd monochromen Schwarzgrau zeugen die Spuren des Pinsels und der unterschiedlich starke – von dünn lasierend bis nahezu deckend – Auftrag der Malmittel von einem gestischen Malprozess. Im starken Kontrast dazu steht das mit präzisem Strich umrissene Quadrat, wie ein Fenster in einem dunklen, höhlenartigen Bildraum. In der Serie „Open“, der In Plato’s Cave zuzurechnen ist, reflektierte Motherwell von 1967 an die Bedeutung des Fenstermotivs in der Geschichte der Malerei. Mit dem Titel verweist er zudem auf Platons Höhlengleichnis. Der griechische Philosoph beschreibt darin das Szenario von Menschen, die, in einer Höhle angekettet, nichts anderes sehen können als nur die Schatten der Dinge, die hinter ihnen geschehen. Diese nehmen sie als die einzige, ihnen bekannte Realität wahr. Der Erwerb 2010 wurde den Freunden durch die weitgehende Schenkung eines Kölner Sammlers ermöglicht.