Carsten Nicolai. Parallax Symmetry

28.9.2019 — 19.1.2020

  • Installationsansicht der Ausstellung, K21, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Foto: Achim Kukulies, © VG Bild-Kunst, Bonn 2020

Die Ausstellung gibt mit etwa 40 multimedialen Arbeiten einen Überblick über das Werk des Künstlers und Musikers Carsten Nicolai (*1965), der seit den frühen 1990er Jahren an den Schnittstellen von bildender Kunst, Musik und Naturwissenschaft arbeitet.

Carsten Nicolai erzeugt mit elektronischem Klang- und Lichtmaterial minimalistische Installationen, Sound Performances und Visualisierungen von physikalischen Phänomenen, die Systeme und Strukturen der Medienwelt reflektieren. Als Musiker ist Nicolai unter dem Pseudonym Alva Noto einer der bekanntesten Vertreter der zeitgenössischen elektronischen Musik. Seit seiner Teilnahme an der documenta X (1997) und an den Venedig-Biennalen 2001 und 2003 wird er auch als bildender Künstler weltweit ausgestellt.

Im K21 organisiert er den weitläufigen Raum im Untergeschoss als offenes, dual angelegtes Set für die Präsentation seiner vielfach auf Interaktion angelegten Arbeiten. Der Titel der Ausstellung „Parallax Symmetry“ spielt auf das physikalische Phänomen der Parallaxe (von altgriechisch parállaxis, „Veränderung, Hin- und Herbewegen“) an, das die scheinbare Änderung der Position eines Objekts bezeichnet, wenn sich der Standpunkt der Beobachtung verschiebt.

Die Symmetrie der Ausstellung ergibt sich durch ihre Zweiteilung in einen hellen und einen dunklen Bereich. Licht und Dunkelheit, Geräusch und Stille, Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit sind Gegensatzpaare, die Nicolai produktiv in seiner künstlerischen Praxis nutzt. Hinter der nüchtern eleganten Ästhetik der Objekte und Installationen versteckt sich oft ein komplexer funktionaler Zusammenhang, der sich auf technische und physikalische Versuchsanordnungen und vielfach auch auf historische Aspekte naturwissenschaftlicher Forschung bezieht.

Katalog

Carsten Nicolai. Parallax Symmetry

Ein vom Künstler gestalteter Katalog mit zahlreichen Abbildungen und aktuellen Installationsaufnahmen von Julija Stankevičienė ist erschienen.
Mit einer Einführung von Susanne Gaensheimer, Beiträgen von Kathrin Dreckmann, Doris Krystof, Verena Meis, Linda Walther und einem Wiederabdruck des Prosatexts “Ur-Geräusch” (1919) von Rainer Maria Rilke.

160 Seiten, Spector Books, 35 €

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