Thomas Schütte, Wattwanderung

16.6. – 9.9.2012

  • Installationsansicht der Ausstellung im K21, Foto: Achim Kukulies

Das Werk „Wattwanderung” setzt sich aus 138 einzelnen Radierungen zusammen, die auf einer Spannleine aufgehängt sind. Der Titel unterstreicht die Idee des Wanderns und des Entdeckens. Das Bildnis des Meeres assoziiert Ebbe und Flut, die Bewegung von einem Bild zum anderen. Die Motive bestehen zum großen Teil aus Portraits, Frauen und Blumen, Themen, die sich seit vielen Jahren wie Leitfäden durch das Oeuvre von Thomas Schütte (*1954, lebt in Düsseldorf) ziehen.

Die einzelnen Blätter verstehen sich auch als eine Art Tagbuch, in dem der Künstler 2001 die dramatischen und die banalen Geschehnisse des Alltags festhält. Viele der Radierungen sind mit Wörtern untermalt. Durch diese Wortspiele wirft der Künstler ernste Themen und Fragen auf: „Desaster des Friedens”, „Wie sieht eine Seele aus”, „Ground zero wie geht es weiter” oder „Atmen nicht vergessen”. Die unterschiedlichen Bilder und Wörter lösen Assoziationen aus; Bilder aus der eigenen Welt werden wachgerufen. Durch die Reise zwischen den Bildern entfaltet sich die passive Bildanschauung zu einer aktiven Bildaufnahme, in der der Betrachter selbst Position zu beziehen hat. Zudem stellt der Künstler in der Bel Etage des Ständehauses zwei neue Skulpturen erstmals vor. Die neu entstandenen, großformatigen Arbeiten („Krieger”, 2012) sind zusätzlich zur Wattwanderung als „Überraschung” für das Publikum geplant.