Zvi Goldstein – Haunted by Objects, Weltreisen im Innern meines Kopfes

13.11.2011 – 26.2.2012

  • Installationsansicht der Ausstellung im K20, Foto: Achim Kukulies

Die Ausstellung ist das bisher größte Projekt des 1947 geborenen konzeptuellen Bildhauers und Autors Zvi Goldstein, der als einer der ersten seit den späten 1970er Jahren eine künstlerische Position außerhalb, aber in Beziehung zum westlichen Kontext entwickelt und die Herausforderung der globalisierten Welt mit seinem Werk angenommen hat. Weit über 850 Objekte und Bilder, von der Antike bis zur Gegenwart, aus unterschiedlichen Kulturen rund um den Globus bilden in „Haunted by Objects” einen dichten, komplexen und hybriden Kosmos.

Ausgangspunkte der Ausstellung sind 62 Textpassagen aus Room 205, dem neuen Buch des Künstlers. Es schildert in einer mit unterschiedlichen Elementen durchsetzten poetischen Sprache einen einminütigen Flashback in einem Hotelzimmer kurz nach dem Erwachen. Der Text ist Ausdruck eines Bewusstseinszustandes zwischen Tagtraum, Fantasie und Halluzination, in dem Fragmente des eigenen Lebens mit künstlerischen, kulturellen und philosophischen Überlegungen kaleidoskopartig vereint sind. In einem großen Raum und bei abgedunkelter Beleuchtung erscheint jedes der Textfragmente in einem Cluster von Objekten, die in verschiedener Weise auf deren Inhalt Bezug nehmen und so alle Wände überziehen. Die große Fülle der Gegenstände und die assoziationsreiche Sprache der Texte erlauben unendlich viele Einzelbeobachtungenund Verknüpfungen, ohne dass ein vorgegebenes System festen Halt und eindeutige Bezüge liefert. Manches bietet sich in höchster Klarheit dar, anderes entgleitet an den Rändern dem Zugriff. Gemäß Goldsteins künstlerischer Leitlinie gehen „Phantasie und Theorie, Konzept und Ästhetik, Kontext und Ontologie, Biografie und Ideologie“ eine gleichberechtigte Einheit „zwischen kulturell zentralen und peripheren Existenzen“ ein. Als Ganzes ist „Haunted by Objects" der großartige Versuch eines Künstlers, der eigenen Faszination durch kulturelle Objekte und den in ihnen aufgehobenen Geschichten und Weltsichten Ausdruck zu geben. Gleichzeitig stellt die Arbeit die geläufigen museologischen Ordnungen in Frage und es gelingt ihr, das Bild einer multi-dimensionalen Welt in der Epoche der Globalisierung zu zeichnen.