Welche Räume braucht die Stadtgesellschaft? Welche sind vorhanden? Wem stehen sie möglicherweise nicht oder nicht in gleicher Weise offen? Wie und was kann ein Kunstmuseum in Theorie und Praxis dazu beitragen? In Zusammenarbeit mit Akteur*innen aus Düsseldorf und der Region sowie mit raumlaborberlin geht die Abteilung Bildung diesen Fragen nach. Auf der Basis von Ideen und Wünschen unserer Kooperationspartner*innen soll das Studio 1 im K20, ursprünglich eine Werkstatt für Kreativworkshops, in einen Raum verwandelt werden, der mit und von verschiedenen Gruppen und Communities genutzt werden kann. Im Prozess geht es auch darum, die institutionellen Routinen zu reflektieren, Privilegien und Praktiken zu verlernen und einen Raum des Museums in einen Ort der Verhandlung zu transformieren.

OPEN SPA in Studio 1

Im November und Dezember 2022 wird das Studio 1 erstmals mit einem künstlerischen Programm bespielt. Den Auftakt macht die Veranstaltungsreihe OPEN SPA, die von den Künstlerinnen und Kuratorinnen Cate Lartey und Fatima Khan konzipiert wurde. So bilden sie eine Allianz zwischen der Afrikanischen Diaspora und der Bangladeschi-Community in Deutschland, um kritisch über die Bedeutung von Self Care und Community Care zu sprechen. Was bedeutet es, in Zeiten wie diesen ein nicht-weißer oder queerer Körper zu sein? In individuellen Zeiten der Krise, aber auch der kollektiven Trauer und strukturellen Traumata. Vielen fällt es leichter, sich um andere zu kümmern als um sich selbst. Aber wie können wir uns umeinander kümmern, wenn wir uns nicht auch um uns selbst kümmern? Ausgehend von den Theorien Schwarzer Denker*innen wie Audre Lorde und bell hooks über Self Care und Wellness fragen wir: Wer hat das Privileg, sich auszuruhen? Wer kann sich überhaupt Wellness leisten und für wen sind diese Räume gemacht? Was verknüpfen wir mit Spas und der Wellnesskultur und sind diese Konzepte nur noch zu leeren Worthülsen, Schlagwörtern und Hashtags verkommen und vom kapitalistischen System vereinnahmt?

Dazu tauschen sich der Masolo Podcast (Link zu Kalender): Ladivine, Adelina & Nadine - drei schwarze Frauen, die Kultur neu definieren und über Popkultur, Social Trends und mehr sprechen - mit der Journalistin Aylin Kazi und Künstler*in und Aktivist*in Anbid Zaman aus. Anschließend legt MUZU elektronische Sounds aus der Afrikanischen Diaspora auf. Außerdem ist die multidisziplinäre Künstler*in Fariha Róisín (Link zum Kalender), erstmals in Deutschland anwesend. In einem moderierten Talk mit Shreyasi Bhattacharya wird sie aus ihrem Sachbuch “Who Is Wellness For? An Examination of Wellness Culture and Who it Leaves Behind” lesen und einen Workshop zum Thema “Writing about healing” (Für diese Veranstaltung ist eine Voranmeldung nötig. Sie richtet sich exklusiv an Personen, die sich als BIPoC und oder queer identifizieren)  (Link zu Kalender) anbieten.

Neben dem Diskursprogramm wird der OPEN SPA an drei Terminen zum open space: Einem Ort zum Erholen, an dem nicht nur theoretisch über das Thema gesprochen, sondern auch ganz praktisch umgesetzt wird. Die open space-Veranstaltungen werden von den Kulturproduzentinnen Mbingo K. Itondo und Miriam Owusu-Tutu vom Kollektiv Schwarzes Haus gehostet. Den Auftakt macht ein community hangout unter dem Motto „Come as fancy as you are“, gefolgt von dem Screening einer bekannten „himmlischen“ Filmkomödie mit Whoopi Goldberg aus dem Jahr 1992 in gemütlicher Atmosphäre. Am dritten Termin bietet der Workshop FXMPOWERMENT (Für diese Veranstaltung ist eine Voranmeldung nötig. Sie richtet sich exklusiv an Personen, die sich als BIPoC und oder queer identifizieren) (Link zu Kalender) mit der interdisziplinären Performance-Künstler*in Marie-Zoe Buchholz Werkzeuge und Techniken zur ganzheitlichen Selbstermächtigung an, um das eigene Gleichgewicht zu stärken. Mit diesem Programm soll ein Raum für Community-übergreifende Gespräche geschaffen werden, in dem sich Gäst*innen über Erfahrungen austauschen, gemeinsam nach Bewältigungsstrategien suchen oder auch einfach nur sein können.

Programm

04.12.22 17-22 Uhr Talk Masolo Podcast x Aylin Kazi x Anbid Zaman; Liveset von MUZU

Wir haben den Masolo Podcast, bestehend aus Ladivine, Adelina & Nadine - drei schwarze Frauen, die Kultur neu definieren und über Popkultur, Social Trends und mehr sprechen, eingeladen, mit der Journalistin und Moderatorin Aylin Kazi und Künstler*in und Aktivist*in Anbid Zaman ins Gespräch zu kommen. Anschließend legt MUZU elektronische Sounds aus der Afrikanischen Diaspora auf.

Eintritt frei, begrenzte Plätze

14.12.22 17-20 Uhr Workshop FXMPOWERMENT mit Marie-Zoe Buchholz

Der Dezember kann oft sehr belastend und stressig sein und wir können durch das anstehende neue Jahr großen Druck nach innen aufbauen. Auf der Suche nach Methoden, wie wir in dieser Zeit zu uns selbst finden und in uns kehren können, um Kraft zu tanken, wird uns die interdisziplinäre Performance-Künstler*in Marie Zoe Buchholz begleiten.

15.12.22 18-22 Uhr Workshop “Writing about healing” mit Fariha Róisín

Der Workshop mit Fariha Róisín konzentriert sich auf die Selbstfürsorge und den Prozess, in sich selbst zu gehen, um zu heilen und darüber zu schreiben.

16.12.22 19-22 Uhr Lesung mit Fariha Róisín “Who Is Wellness For? An Examination of Wellness Culture and Who it Leaves Behind”, Moderation: Shreyasi Bhattacharya

Wie können wir die Wellnesskultur den Gemeinschaften zurückgeben, aus denen sie ursprünglich stammen und die sie am meisten benötigen? Wie können wir uns für Wellness für alle einsetzen? In einer Deutschlandpremiere liest die multidisziplinäre Künstler*in Fariha Róisín in einem moderierten Gespräch mit Shreyasi Bhattacharya aus ihrem Sachbuch “Who is wellness” (2022) vor.

Eintritt frei, begrenzte Plätze

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Termin: