Zunehmende Abstraktion
Ab 1911 hält sich Mondrian in Paris auf, wo er in Kontakt mit der Stilrichtung des Kubismus kommt – einer Stilrichtung bei der der Bildgegenstand in geometrische Formen zergliedert wird. Zentrale Vertreter des Kubismus sind Pablo Picasso und Georges Braque, deren Werken er 1911 zum ersten Mal begegnet. Im Kubismus von Picasso und Braque sind die Motive noch teilweise zu erkennen. Mondrians Ziel ist die vollständige Abstraktion vom Gegenstand.


An drei Bildern von Bäumen lässt sich der Weg der Abstraktion bei Mondrian gut nachvollziehen. „Der rote Baum“ von 1908/1910 ist noch recht realistisch dargestellt. Nur die starken Farben entsprechen nicht der Natur. In „Baum“ von 1912 dominieren die waagrechten und senkrechten Linien, das Motiv ist jedoch deutlich auszumachen.

In „Der blühende Apfelbaum“ von 1912 ist der Baum nur noch bei genauerem Hinsehen erkennbar. Nicht mehr die Zweige, sondern die Flächen dazwischen gewinnen an Bedeutung. Diesen Weg geht er in den folgenden zwei Jahren weiter, nur noch in Ansätzen lassen sich die ursprünglichen Motive erahnen.