Kathryn Yusoff

Kathryn Yusoff verbindet in A Billion Black Anthropocenes or None Fragen postkolonialer Identität mit Anthropozän-Forschung. Im Anthropozän finden sich Spuren des Menschen in immer tieferen Erdschichten. Yusoff zeigt, wie diese Erdschichten selbst Orte der Differenzierung sind.
So hinterfragt sie, welches „Wir“ adressiert wird, wenn es um klimapolitische Fragen geht. Ihre Kritik zielt auf eine hegemoniale Geologie, welche die eigene koloniale Geschichte nicht anerkennt. Geologie spricht Materie Eigenschaften zu und identifiziert sie als Ware. Einer kolonial-kapitalistischen Geoökonomie stellt Yusoff ihren Ansatz entgegen, mit dem sie die gewaltvolle Geschichte der Geologie in den Blick nimmt. Theorien Schwarzer Poet*innen und Theoretiker*innen als Inspirationsquelle nehmend, benennt sie dekoloniale Zugänge zur Umwelt. Wer Klimagerechtigkeit heute ernst nimmt, muss sich an Yusoffs Perspektiven orientieren.

Empfohlen von Jolande Hörrmann, studentische Mitarbeiterin im OPEN SPACE

Kathryn Yusoff
A Billion Black Anthropocenes or None

Minneapolis 2018
University of Minnesota Press