Torfs, Ana
*1963

1963 geboren in Mortsel, Belgien
1981−1986 Studium der Kommunikationswissenschaften an der KU Universität Leuven
1986−1990 Masterstudium Video und Film an der Sint-Lukas University College of Art and Design, Brüssel
1995 Teilnahme an der Biennale, Lyon
2000 Einzelausstellung im Palais des Beaux-Arts, Brüssel
2004 Webprojekt für die Dia Art Foundation, New York
2005−2006 Artists-in-Residency Program, DAAD, Berlin
2015 Teilnahme an der Parasophia, Kyoto
2017 Einzelausstellung im Pori Art Museum, Finnland

Ana Torfs lebt und arbeitet in Brüssel

Auswahl

Anatomy, 2006

Dia- und Videoinstallation, 2 Diaprojektoren, 1 Holzsockel, 117 Schwarz-weiß-Diapositive, Loop von ca. 35 Min., Video auf 2 Monitoren, Farbe, Loop von ca. 90 Min., Ton, Deutsch mit englischer Simultanübersetzung über drahtlose Kopfhörer, Edition 1/3
Dimension variabel


Erworben 2010

Erworben durch die Freunde der Kunstsammlung im Jahr 2010 © Ana Torfs

Darstellen und Vorstellen, Realität und Fiktion bilden die Eckpfeiler der Dia- und Videoinstallationen, mit denen die belgische Künstlerin Ana Torfs literarische, historische, politische Stoffe neu erzählt und vergegenwärtigt. In Anatomy thematisiert sie den der Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht folgenden Prozess. Aus den umfänglichen Akten wählte Ana Torfs prägnante, widersprüchliche Aussagen aus und ließ sie von Schauspielerinnen und Schauspielern sprechen. Auf verschiedenen Ebenen fügt sie Text und weitere, im Anatomischen Theater der Berliner Charité aufgenommene Bilder in einer Installation zusammen, in der alle Blicke in die Mitte des Saals, zum Seziertisch, gerichtet sind. Der zu sezierende Gegenstand aber ist unsichtbar; er wird nur in der Imagination des Betrachters lebendig. Die Installation wurde von den Freunden 2010 erworben.

Representing and presenting, reality and fiction form the cornerstones of the slide and video installations with which the Belgian artist Ana Torfs retells and visualizes literary, historical, and political topics. In Anatomy, she addresses the trial following the murder of Rosa Luxemburg and Karl Liebknecht. Ana Torfs selected concise, contradictory statements from the extensive files and had them spoken by actors. On various levels, she combines text and images taken at the anatomical theater of the Charité hospital in Berlin into an installation in which all eyes are directed to the center of the room, to the dissection table. The object to be dissected is, however, invisible and only comes to life in the viewer’s imagination.