Slominski, Andreas
*1959

1959 geboren in Meppen
1983–86 Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg
1987 erste Einzelausstellung in der Produzentengalerie, Hamburg
1988 Einzelausstellung im Kabinett für aktuelle Kunst, Bremerhaven; Teilnahme an der „43. Biennale“, Venedig
2003 Teilnahme an der „50. Biennale“, Venedig
2004 Einzelausstellung „Kunstpreis Aachen 2004: Andreas Slominski“ im Ludwig Forum, Aachen; erhält Niedersächsischen Kunstpreis
2006 Retrospektive im Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main
2013 wird ausgezeichnet mit Lichtwark-Preis und Hannah-Höch-Preis
2014 Ausstellung in der Kunsthalle Bremen
2017 Einzelausstellung in den Deichtorhallen Hamburg

Andreas Slominski lebt und arbeitet in Hamburg

Schloss, 2002

Metall, Aluminium
90 x 49 x 13,5 cm


© Andreas Slominski 2021, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf

Lapidar hing an der Nordfassade des Ständehauses neben dem Haupteingang ein überdimensionales, blaues, geöffnetes Vorhängeschloss, hinter dessen gelassener Beiläufigkeit sich eine für den Künstler typische Aktion des „um die Ecke Denkens“ verbirgt. 

Andreas Slominski ließ dieses Schloss mit einem eingebauten Schließmechanismus fertigen, um es dann im geschlossenen Zustand auf der Höhe der Überwachungskameras an der Fassade zu befestigen. Die Zeremonie des Öffnens mittels einer als Schlüssel funktionierenden Anhängerkupplung, die sich fest montiert an einem durchschnittlichen Kleinwagen befand und noch immer befindet, vollzog sich in einer aufwendigen Aktion im Vorfeld der Eröffnung des Ständehauses im Jahr 2002. Der Kleinwagen wurde mit zwei Kränen in die Höhe gehoben, die Anhängerkupplung in das Schlüsselloch eingeführt, der Wagen um 90 Grad gedreht und damit das Schloss geöffnet. Ein unproportionierter Aufwand im Verhältnis zum Resultat, doch genau dies zeichnet die Aktionen des Künstlers aus, der behauptet, „dass alle Arbeiten, die ich mache, Fallen sind“ – auch Denkfallen, in denen scheinbar Logisches auch mal anders herum gedacht wird.