Viola, Bill
*1951

1951 geboren in New York
1969−1973 Kunststudium an der Syracuse University in New York
1972 erste Installationen und Videotapes
1973 Einzelausstellung im Everson Museum of Art, Syracuse
1974 erste Einzelausstellung in The Kitchen, New York
1975 erste Videoinstallation in Europa (Florenz)
1977 Teilnahme an der „documenta 6“, Kassel
1985 Einzelausstellung im Museum of Contemporary Art, Los Angeles
1987 Teilnahme an der „documenta 8“, Kassel
1992 Teilnahme an der „documenta 9“, Kassel
1995 Teilnahme an der „46. Biennale“, Venedig, Pavillon der Vereinigten Staaten von Amerika
2004 Einzelausstellung im Guggenheim, Bilbao; im Whitney Museum of American Art, New York

Bill Viola lebt und arbeitet in Long Beach, Kalifornien

Auswahl

The Quintet of the Astonished / Das Quintett der Erstaunten, 2000

Edition 2/3, DVD-Projektion auf Projektionsfläche, Farbe, ohne Ton, 15 Min. 18 Sek.
137 x 244 cm


© Bill Viola, 2020

Bill Viola, der seit Mitte der 1970er-Jahre mit dem Medium Video arbeitet, untersucht die verschiedenen Wurzeln menschlichen Denkens und Glaubens. Neben Fragen nach der Identität stellt er die Komplexität der menschlichen Wahrnehmung und die komplizierten Mechanismen von Denkprozessen in Relation zu den modernen elektronischen Bildgenerierungspraktiken. 

Seine teilweise extrem verlangsamten Videobilder zeigen häufig verschiedene Zustände und Stufen des Körpers, des Bewusstseins und des Geistes sowie deren Grenzbereiche. Häufig bedient er sich als Ausgangspunkt seiner visuellen Bearbeitung kunsthistorischer Vorlagen. So auch bei „The Quintet of the Astonished“, für das er sich von dem Gemälde „Die Verspottung Christi (Dornenkrönung)“ (1490/1500) von Hieronymus Bosch inspirieren ließ. Viola übernahm von diesem Gemälde die Figurenkonstellation, veränderte jedoch die Komposition, die Lichtführung und das Thema. Eine spezielle Zeitlupentechnik ermöglicht es, eine etwa einminütige Sequenz auf eine Dauer von mehr als einer Viertelstunde zu dehnen und so unterschiedliche emotionale Gesten in verschiedenen Zuständen und Stufen zu zeigen.