Judd, Donald
1928 – 1994

1928 geboren in Excelsior Springs, Missouri
1946–1947 Militärdienst in Korea
1949–1953 künstlerische Ausbildung an der Art Students League, New York, Studium der Philosophie an der Columbia University, New York
1957 erste Einzelausstellung in der Panoras Gallery, New York
1957–1962 Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Columbia University, New York
1959–1965 Kunstkritiker für „Art News“, „Arts Magazine“ und „Art International“
1962 in den folgenden Jahren Lehraufträge am Brooklyn Institute of Arts and Science, New York, an der Yale University, New Haven, an der Universität von Saskatchewan und am Oberlin College, Ohio
1965 Reise durch Schweden; Teilnahme an der „8. Biennale“, São Paulo
1968 Teilnahme an der „documenta 4“, Kassel
1970 erste größere Ausstellung in Europa mit Stationen in Eindhoven, Essen, Hannover und London
1971 Übersiedlung nach Marfa, Texas
1976 Teilnahme an der „37. Biennale“, Venedig
1982 Teilnahme an der „documenta 7“, Kassel
1986 Eröffnung der Chinati Foundation in Marfa, Texas
1987 „Skowhegan Medaille“ für Skulptur und Brandeis University „Medaille für Skulptur“
1990 Eröffnung eines Ateliers in Köln
1992 Mitglied der Königlichen Akademie der Schönen Künste, Stockholm
1993 Stankowski Preis, Stuttgart
1994 stirbt Donald Judd in Ayala de Chinati, Texas

Auswahl

Untitled / Ohne Titel, 1989

Aluminium, gebogen, verzinkt und farbig gespritzt, Eisen, galvanisiert
150 x 165 x 750 cm


© Judd Foundation / VG-Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Walter Klein, Düsseldorf

Nicht nur als Künstler, sondern auch als Architekt, Möbeldesigner und rigoroser Kritiker zeitgenössischer Kunst- und Ausstellungspraxis machte sich Donald Judd international einen Namen. Wie andere Minimal-Art-Künstler verbannte auch Judd Illusionismus, anthropomorphe Formen und die Gesetze der Komposition aus seinem Werk.  

Er konzentrierte sich auf die gleichwertige Anordnung von plastischen Körpern von größter Klarheit und Neutralität, die zudem nicht mehr vom Künstler, sondern industriell gefertigt wurden. Seit 1984 montierte Judd rechteckige, zum Teil farbig gefasste Aluminiumelemente mit sichtbar nach außen gelegten Schraubnähten zu quaderförmigen Objekten. Eine der größten Arbeiten dieser Werkgruppe ist „Ohne Titel“ aus dem Jahr 1989. Jeweils fünf horizontal verschraubte Elemente bilden einen der 17 Teilsektoren, die die sichtbaren Seiten des langgestreckten Quaders formen. Unfarbige Elemente wechseln, festen Regeln folgend, mit farbig lackierten. Aufgrund der offenliegenden Verschraubung wirkt das gesamte Hohlkörper-Objekt so, als sei es nach außen gestülpt. Thematisiert ist das Verhältnis von Innen und Außen, die Relation zwischen Verborgenem und Sichtbarem.