Ahtila, Eija-Liisa
*1959

1959 geboren in Hämeenlinna, Finnland
1980–1985 Studium an der Helsinki Universität
1990–91 Kunst- und Filmstudium am London College of Printing, School of Media and Management
2000 gewinnt sie den „Vincent Award“
2002 Einzelausstellung in der Tate Modern, London; Teilnahme an der „documenta 11“, Kassel
2005 Teilnahme an der „51. Biennale“, Venedig
2008 Teilnahme an der „28. Biennale“, São Paulo
2018-2019 Retrospektive im M – Museum Leuven, Belgien und im Lehmbruck Museum, Duisburg

Eija-Liisa Ahtila lebt und arbeitet in Helsinki

Auswahl

Talo/Haus, 2002

Edition 2/5, DVD-Projektion auf drei Leinwände, Farbe, Ton, 14 Min.


© VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Die filmischen Episoden der finnischen Künstlerin zeichnen sich durch einen souveränen Umgang mit den Prinzipien gängiger Filmgenres aus. Ihr Thema, das Drama vom Menschsein, handelt von Identitätsverlusten, von Formen des Zusammenlebens und von Leidenschaften, über die ihre Interviewpartnerinnen aus persönlicher Erfahrung berichten.

Eija-Liisa Ahtila bearbeitet diese Erkenntnisse so, dass sie die Würde der persönlichen Erfahrung behalten und zugleich universelle Bedeutung erlangen. Der Film stellt das künstlerische Äquivalent zu den mentalen Vorstellungen der Menschen dar. So auch in „Talo/ Haus“: Basierend auf den Erzählungen von Frauen, die eine Psychose überwunden haben, wird dem Betrachter der Zusammenbruch des Zeitkontinuums und der räumlichen Logik im Film vorgeführt. Im Haus der stellvertretend für die Frauen agierenden und sprechenden Protagonistin geht es unheimlich zu. Elisa hört fiktive Stimmen, hat absurde Begegnungen, denen sie sich durch Abschottung des realen Raumes entziehen will. Doch die Grenzen von Außen- und Innenraum werden immer verschwommener, die filmischen Bilder immer abstrakter bis hin zu monochromen Farbfeldern und einem tiefen Schwarz.