Cao Fei
*1978

Haze and Fog 04, 2013

Inkjet Prints auf Papier
70 x 105 cm


Courtesy of the artist and Vitamin Creative Space

In ihrem ersten Spielfilm „Haze and Fog“ mit seinem eher langsamen, nachspürenden Tempo zeigt Cao Fei städtisches Leben als düstere Zukunftsvision. Die Künstlerin verweist einerseits auf eine reale Situation, die alltägliche Angst vor Smog in Peking. Andererseits beschreibt sie den nebelhaften Zustand und die emotionale Leere der Bewohner, ausgelöst durch das Ende der Olympischen Spiele in 2018. Diese Perspektivlosigkeit zeigt sich in dem 45minütigen Film, der das Leben in einem Pekinger Wohnblock nacherzählt. Die Protagonisten zeigen sich vereinzelt, ihre Einsamkeit verstärkt sich durch den Verzicht auf jeglichen Dialog. Dennoch sind sie verbunden durch den gemeinsamen Ort und den von Absurditäten gekennzeichneten Alltag.

Cao Fei greift oftmals Inspirationen aus ihrem direkten Umfeld auf. Ihre Werke spiegeln ihre persönlichen Interessen, Beobachtungen und Erfahrungen wider und weisen, wie hier in „Haze and Fog“, konkrete autobiografische Bezüge auf - der Pekinger Wohnblock ist der, in dem sie selbst wohnt. Damit changieren Cao Feis Arbeiten oft spielerisch und uneindeutig zwischen Dokumentation und Fiktion. Trotz dieser eindeutig lokalen, chinesischen Bezüge ist Cao Feis Werk aber mit Hilfe erzählerischer Mehrdeutigkeit und vor allem durch die von ihr genutzte und global verbreitete Film- und TV-Ästhetik weit über ihr persönliches Umfeld hinaus verständlich.