Stella, Frank
*1936

1936 geboren in Malden, Massachusetts
1950−1954 Studium der Malerei an der Phillips Academy, Andover
1954−1958 Studium der Geschichte an der Princeton University; Malunterricht bei William C. Seitz und Stephen Greene; Bachelor of Arts im Fach Geschichte
1958 Umzug nach New York
1959 Teilnahme an den Ausstellungen „Three Young Americans“, Allen Memorial Art Museum, Oberlin, Ohio, und „Sixteen Americans“ im Museum of Modern Art, New York
1960 erste Einzelausstellung in der Leo Castelli Gallery, New York
1961 erste Europareise und erste Einzelausstellung in Europa, Galerie Lawrence, Paris
1963 reist mit Henry Geldzahler nach Persien; Gastdozent am Dartmouth College, Hanover
1964 Teilnahme an der „32. Biennale“, Venedig
1965 Teilnahme an der „8. Biennale“, São Paulo
1968 Teilnahme an der „documenta 4“, Kassel
1969 unterrichtet an der Brandeis University, Waltham, Massachusetts
1970 Retrospektive im Museum of Modern Art, New York, anschließend in London und Amsterdam
1982−1983 Gast der American Academy of Arts and Letters, Rom
1983−1984 Charles Eliot Norton Professur für Dichtung, Harvard University, Cambridge; Ehrendoktor der Princeton University, New Jersey
1985 Ehrendoktorwürde des Dartmouth College, Hanover
1996 Ehrendoktorwürde der Friedrich Schiller-Universität, Jena
2009 National Medal of Arts, Washington, D.C. durch US-Präsident Barack Obama
2011 Lifetime Achievement Award in zeitgenössischer Skulptur vom International Sculpture Center
2014–2015 Retrospektive im Modern Art Museum of Fort Worth in Texas mit anschließenden Stationen in Los Angeles und New York

Frank Stella lebt und arbeitet in New York

Delphine and Hippolyte / Delphine und Hippolyte, 1959

Emailfarbe auf Leinwand
230,5 x 334,8 x 7,9 cm


© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Walter Klein, Düsseldorf

„Delphine and Hippolyte“ zählt zu der Serie der schwarzen Bilder (Black Series), die der US-amerikanische Künstler Frank Stella 1958/1960 geschaffen hat. Ein symmetrisch angelegtes Muster aus parallelen Streifen überzieht den Bildträger.

Die 6 cm breiten Streifen sind durch ca. 1 cm breite Streifen der unbearbeiteten Leinwand voneinander getrennt. In der Gruppe der Diamond Patterns, zu der dieses Bild gehört, verlaufen die Streifen schräg zu den Bildrändern. Zwei innere Rauten markieren gleichwertige Bildzentren. Zu den Bildecken hin setzt sich die Progression der Streifen fort, sodass sie außerhalb des Bildes zu Rauten ergänzt werden können. Mit dieser radikalen Vereinfachung der Bildmittel verbindet sich die Absage an konventionelle Bildwerte wie Perspektive, Licht, Farbe, Illusion, Affekt und Ausdruck. Stellas Bilder der Black Series tendieren zum Objekthaften. Der Titel geht auf den Untertitel des Gedichtes „Les femmes damnées“ von Charles Baudelaire zurück, das in dem Gedichtband „Les fleurs du mal“ 1857 veröffentlicht wurde. Möglicherweise spielen die beiden mythologischen Namen auf die doppelte Rautenform des Gemäldes an.