Marc, Franz
1880 – 1916

1880 geboren in München
1900 Studium an der Münchner Akademie bei Gabriel Hackl und Wilhelm von Diez
1901 Italienreise
1903 längerer Aufenthalt in Paris und in der Bretagne
1904 bezieht ein Atelier in München und malt autodidaktisch
1906 Reise nach Griechenland
1907 zweite Reise nach Paris, lernt die Malerei Vincent van Goghs und Paul Gauguins kennen
1910 siedelt nach Sindelsdorf über; begegnet August Macke; erste Ausstellung in der Galerie Brackl in München
1911 Beginn der Freundschaft mit Wassily Kandinsky; Mitglied der „Neuen Künstlervereinigung München“, aus der er zusammen mit Kandinsky, Gabriele Münter und Alfred Kubin Ende des Jahres austritt; mit Kandinsky Gründung und erste Ausstellung „Der Blaue Reiter“ in München
1912 Reise nach Paris zusammen mit Macke; Besuch bei Robert Delaunay; Veröffentlichung des Almanachs „Der Blaue Reiter“; Beteiligung an der zweiten Ausstellung „Der Blaue Reiter“
1913 Beteiligung an der Organisation des „Ersten Deutschen Herbstsalons“ in Berlin
1914 Umsiedlung nach Ried bei Benediktbeuren; wird im August zum Kriegsdienst eingezogen
1916 stirbt Franz Marc bei Verdun

Drei Katzen, 1913

Öl auf Leinwand
72 x 102 cm


Foto: Walter Klein, Düsseldorf

Franz Marc, Freund und Künstlerkollege Wassily Kandinskys, stellte das Tier ins Zentrum seines künstlerischen Schaffens. Er wollte die Seele des Tieres aufscheinen lassen und dadurch eine Hinwendung zur Innensicht der Natur herbeiführen. 

In „Drei Katzen“ nehmen die Tiere nahezu die gesamte Fläche des Bildes ein, sind jedoch durch Farbe, Richtung und Stellung voneinander unterschieden. Alle drei Körper verschmelzen zu einer Einheit mit der sie umgebenden Natur, eingebunden in ein Gefüge aus Diagonalen, Winkeln und Kreisformen, das wie ein kristallines Gebilde erscheint und durch das Zusammenspiel der Farben und Formen einen harmonischen Gesamteindruck vermittelt. Die Formverschränkungen und -durchdringungen lassen sich aus Marcs Beschäftigung mit dem analytischen Kubismus sowie dem Futurismus herleiten. Der Einsatz von Simultankontrasten und die transparenten Farbüberlagerungen gehen auf die Auseinandersetzung mit der Kunst Robert Delaunays zurück. Über ihre ästhetische Funktion hinaus haben die Farben für Marc auch eine symbolische Bedeutung. Er schrieb: „Gelb (ist) das weibliche Prinzip, sanft, heiter und sinnlich. Rot ist die Materie, brutal, schwer und stets die Farbe, die von den anderen … überwunden werden muss!“