Genzken, Isa
*1948

1948 geboren in Bad Oldesloe, nördlich von Hamburg
1968–1971 Studium an der Hochschule für Bildenden Künste Hamburg
1972-1977 Studium an der Kunstakademie in Düsseldorf bei Gerhard Richter; gleichzeitig Kunstgeschichte- und Philosophiestudium an der Universität in Köln
1976 Realisierung der ersten Skulpturen „Paralleligrammen“ und „Ellipsen“;.erste Einzelausstellung in der Galerie Konrad Fischer, Düsseldorf.
1977 Reisestipendium der Akademie nach New York und Los Angeles
1978 erste institutionelle Einzelausstelllung im Kabinett für aktuelle Kunst, Bremerhaven
1982 Heirat mit Gerhard Richter; Teilnahme an der „documenta 7“
1987 fertigt den ersten „Weltempfänger“ aus Beton; Teilnahme an Skulptur.Projekte Münster, 1
1988 umfangreiche Einzelausstellung im Kunstmuseum Winterthur
1989 Ihre Arbeit ABC für Münster wird zerstört; produziert Röntgenbilder von ihren eigenen Schädel.
1990 Gastprofessorin an der Universität der Künste in Berlin.
1991 Einjähriger Lehrauftrag für Skulptur an der Städelschule in Frankfurt.
1992 Teilnahme an der „documenta 9“
1994 Scheidung von Gerhard Richter.
1996 Umzug nach Berlin
1997 erstmals entstehen Assemblagen aus Küchenutensilien; Teilnahme an der Skulptur.Projekte. Münster
2001 Teilnahme an der „49.Biennale“, Venedig und an der Biennale in Istanbul
2002 dritte Teilnahme an der „documenta 11“, Kassel
2007 zeigt vielteiligen Installation „OIL“ auf der „52. Biennale“, Venedig; Teilnahme an Skulptur.Projekte, Münster
2013–2015 Große Retrospektiven in New York, Chicago und Dallas
2017 Isa Genzken erhielt den Kaiserring der Stadt Goslar

Isa Genzken lebt und arbeitet in Berlin

Auswahl

Untitled, 2015

Spiegelfolie auf Stahlplatten, 4-teilig, je 150 x 120 x 2 cm
Installationsgröße ca. 150 x 507 x 2 cm


Erworben 2019

Erworben von den Freunden der Kunstsammlung im Jahr 2019, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021

Auf die vier in Reihe hängenden Stahltafeln sind unterschiedlich farbige, reflektierende Metallfolien gesetzt. Dieser Dialog aus blauen, goldenen und silbernen Folien mit dem Grund weckt Assoziationen an die spiegelnden Fassaden moderner Hochhaustürme ebenso wie an Verpackungsmaterialien oder modernes Design. Die Verbindung zu architekturbezogenen Arbeiten der Künstlerin ist ebenso offenbar wie ihre Faszination an spiegelnden Materialien, die den Raum öffnen und zugleich verschließen. Dabei kollabieren die Grenzen zwischen Bildelement und gespiegeltem Außenraum. Die Arbeit wurde 2019 von den Freunden erworben.

Blau-grün-gelbes Ellipsoid ‚Joma‘, 1981




© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf

„Blau-grün-gelbes Ellipsoid ‚Joma‘“ ist ein Schlüsselwerk aus einer der wohl wichtigsten Werkphasen Isa Genzkens. Nachdem die Künstlerin zu Beginn ihrer Praxis zunächst konzeptuelle Fotoarbeiten geschaffen hatte, wandte sie sich in den 1970er-Jahren schließlich der Bildhauerei zu. 

Die diagonal im Raum platzierte schlanke Holzskulptur mit den spitz zulaufenden Enden scheint im Raum zu schweben, denn ihr Auflagepunkt ist kaum sichtbar. In seiner formalen Logik dem amerikanischen Minimalismus folgend, legt das raumgreifende Objekt nahe, es sei industriell produziert. Doch tatsächlich ist die elegante Form ein handgefertigtes Original, dem ein überaus aufwändiger Produktionsprozess vorausgeht. Das Ellipsoid ist computerberechnet, millimetergenau per Hand hergestellt sowie perfekt lackiert.