Cardiff, Janet und Bures Miller, George
*1957 bzw. 1960

Janet Cardiff
1957 geboren in Brussels, Kanada
1980 Bachelor-Abschluss an Queen‘s University in Kingston, Ontario
1983 Master of Visual Arts an der University of Alberta Edmonton, Alberta; Zusammenarbeit mit George Bures Miller beginnt

George Bures Miller
1960 geboren in Vegreville, Kanada
1983 Zusammenarbeit mit Janet Cardiff beginnt

2001 gemeinsame Ausstellung im MoMA PS1 in New York; Teilnahme an der „49. Biennale“, Venedig
2002 gemeinsame Ausstellung im Hamburger Bahnhof, Berlin
2003–2016 zahlreiche gemeinsame Ausstellung in Kanada, England, Spanien, Deutschland, Finnland, Frankreich und den USA u.a.
2004 erhalten Botho-Graef-Preis der Stadt Jena
2011 werden ausgezeichnet mit dem Käthe-Kollwitz-Preis
2012 Teilnahme an der „documenta 13“, Kassel; „The Bench“, ein Bank mit Sound wird im Skulpturengarden des Städelmuseums, Frankfurt installiert
2013–2016 die Installation „Forty-Part Motet“ (Cardiff) ist Teil der ständigen Sammlung der National Gallery of Canada in Ottawa
2017–2018 gemeisame Ausstellung im 21st Century Museum of Contemporary Art, Kanazawa, Japan
2020 Verleihung des Wilhelm-Lehmbruck-Preis der Stadt Duisburg

Janet Cardiff und George Bures Miller leben und arbeiten in Berlin und Grindrod, Kanada

The Dark Pool / Der dunkle Teich, 1995

Mixed Media-und Audio-Installation
3 x 5,1 x 11 m (Dimensionen variabel)


Janet Cardiff, George Bures Miller ©Janet Cardiff and George Bures Miller; Courtesy of the artists and Luhring Augustine, New York, 2020, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf

Die raumgreifende Installation „The Dark Pool“ des kanadischen Künstlerduos Janet Cardiff und George Bures Miller ist eine Mischung aus chaotischem Laboratorium und verwaistem Wohnraum. Im Dämmerlicht schwacher Glühbirnen türmen sich auf Schreibtischen Bücher, Objekte und behelfsmäßige Versuchsanordnungen neben benutztem Geschirr und persönlichen Gegenständen. Alte Perserteppiche und Pappkartons wechseln sich als Bodenbelag dieses höhlenartigen Raumes ab. 

In einer Ecke steht ein Kleiderständer, daneben ein aufgewühltes Bett, das wie eben erst verlassen wirkt. Innerhalb dieser ohnehin materiell überfordernden Kulisse zwischen genialer Wissenschaft und „Messietum“ löst der Besucher durch seine Bewegungen Lautsprecher mit Ton- und Textfragmenten aus, die zur weiteren Verunklärung beitragen. Die Verbindung zum titelgebenden dunklen Teich deutet sich in manchen Objekten an, bleibt jedoch gleichermaßen in der Schwebe zu psychologisierender Rätselhaftigkeit. Janet Cardiff und George Bures Miller schaffen mit „The Dark Pool“ einen multimedialen Erlebnisraum als eine Welt des Dazwischen – zwischen Realität und Fiktion, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunftsvision, zwischen Gesehenem und Erahntem. Zugleich stellt das Werk die erlernten Verhaltensweisen im Museum auf die Probe. Es aktiviert nicht nur alle Sinne des Betrachters, sondern lässt ihn gleichermaßen zum Akteur und damit Teil der Arbeit werden.