Miró, Joan
1893 – 1983

1893 geboren in Barcelona
1912−1915 Studium an der Kunstschule von Francisco Gali in Barcelona
1917 Begegnung mit Francis Picabia, der in Barcelona die Dada-Zeitschrift „391“ herausgibt
1919 erste Reise nach Paris; Zusammentreffen mit Pablo Picasso
1920 Übersiedlung nach Paris, während des Sommers in Montroig
1921 erste Ausstellung in Paris, Galerie La Licorne
1924 tritt in Verbindung zur Gruppe der Surrealisten
1930 erste Ausstellung in New York, Valentine Gallery
1932 erste Ausstellung in der Pierre Matisse Gallery, New York, die ihn von nun an in den USA vertritt
1936 Miró verlässt bei Ausbruch des Bürgerkrieges Spanien und lebt bis 1940 in Frankreich
1940 Rückkehr nach Spanien, lebt in Palma de Mallorca und in Montroig
1941 Retrospektive im Museum of Modern Art, New York
1942 Rückkehr nach Barcelona
1947 erste Reise in die USA, der 1959 eine weitere folgt
1948 Rückkehr nach Paris
1954 Großer internationaler Preis für Grafik der „27. Biennale“, Venedig
1956 Übersiedlung nach Palma de Mallorca
1962 Retrospektive im Musée national d‘art moderne, Paris
1966 Reise nach Japan
1971 Gründung der Fundació Joan Miró, Centre d‘Estudis d‘Art Contemporani, Barcelona
1975 Eröffnung der Fundació Joan Miró mit dem von J.L. Sert entworfenen Gebäude im Parc de Montjuic, Barcelona
1981 Gründung der Fundació Pilar y Joan Miró in Palma de Mallorca
1983 stirbt Joan Miró in Palma de Mallorca

Personnages rythmiques / Rhythmische Figuren, 1934

Öl auf Leinwand
193 x 171,7 x 3,3 cm


© Successió Miró / VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Walter Klein, Düsseldorf

Das Gemälde „Personnages rythmiques“ zeigt klar umrissene, wie aus schablonierten Formen zusammengesetzte Fantasiegebilde, die mal biomorphe oder menschliche Assoziationen auslösen und sich mal in Abstraktion verlieren. 

Die Körper schweben tänzelnd vor einem farbig verwischten Grund, der keinerlei Tiefenraum entstehen lässt, sondern in einem dynamischen Farbklang von Ocker und Braun, Grün und Blau pulsiert. Formal ist „Personnages rythmiques“ in eine Übergangsphase im Werk Joan Mirós einzuordnen. Während ihn in den 1920er-Jahren im Umfeld der Surrealisten eine poetische Abstraktion und monochrome, traumartige Bildgründe beschäftigt hatten, zwangen ihn kurz darauf die politischen Entwicklungen innerhalb Europas zur malerischen Reaktion. Er kehrte zu einer figurativen, wenn auch stark abstrahierten Bildsprache zurück, die er zuvor in seinem Werk weitgehend aufgelöst hatte. Seine Palette verkehrte sich wie in Vorahnung auf die verheerenden Ereignisse der kommenden Jahre ins Expressive und verdunkelte sich dann allmählich. Das Werk entstand als einer von vier Wandteppichentwürfen für die befreundete Mäzenin und Unternehmerin Marie Cuttoli. Im Bestreben einer Neubelebung dieser Kunstgattung beauftragte Cuttoli die bekanntesten Künstler der Zeit – neben Miró unter anderem Pablo Picasso, Fernand Léger, Henri Matisse oder Le Corbusier – mit Entwürfen für Tapisserien.

Nu au miroir, 1919

Öl auf Leinwand
113 x 102 cm


© Successió Miró / VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Walter Klein, Düsseldorf

Étoiles en des sexes d’escargot, 1925

Öl auf Leinwand
130,3 x 97 x 2,7 cm


© Successió Miró / VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Walter Klein, Düsseldorf