Mucha, Reinhard
*1950

1950 geboren in Düsseldorf
1975–82 Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Klaus Rinke
1983 Einzelausstellung im Kabinett für aktuelle Kunst, Bremerhaven
1986 Einzelausstellung in der Galerie Konrad Fischer, Düsseldorf; Musée National d’Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris
1987 Ausstellungen in der Kunsthalle Bern, Bern und Kunsthalle Basel, Basel
1990 Teilnahme an der „44. Biennale“, Venedig
2016 Retrospektive im Kunstmuseum Basel 

Reinhard Mucha lebt und arbeitet in Düsseldorf

Auswahl

Das Deutschlandgerät. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, K21 Ständehaus, Düsseldorf [2002], XLIV Biennale di Venezia, Deutscher Pavillon, Venedig 1990, 1990

Verschiedene Materialien
Maße je nach Aufbau


VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf

Fast alle Werke von Reinhard Mucha werden von wechselseitigen Kommentaren zwischen Kunst und ihrem Raum, zwischen dem Künstler und seinen Arbeitsbedingungen und zwischen Kunst, Museen und ihren Besuchern bestimmt. Den Künstler interessiert dabei vor allem die museale Realität, die er zum Thema seiner „Bilder“ macht. 

Für die Arbeit „Das Deutschlandgerät“, die Mucha 1990 als Beitrag für den Deutschen Pavillon anlässlich der „44. Biennale“ von Venedig konzipierte, steht der Ausstellungsort als Kultur produzierendes Gerät im Mittelpunkt des Interesses. Mit einer aufeinander abgestimmten architektonischen und skulpturalen Konstruktion bringt er die Idee und die Form der wiederkehrenden, temporären Ausstellung zur Sprache. In der Mitte des Raumes befindet sich eine mit Stein verkleidete Zelle. Darin sind flache Vitrinen angebracht, in denen das Düsseldorfer Atelier des Künstlers als Arbeitsort vorgeführt wird. Dieser Innensicht wird die Architektur und Bedeutung des Deutschen Pavillons außerhalb der Zelle entgegengesetzt. Der zeigt sich in Details, wie dem Fußboden und dem Wandbelag oder den Proportionen der um die innere Zelle angebrachten Vitrinen. Mit dem Titel „Das Deutschlandgerät“, der auf das erfolgreiche Produkt Deutschlandgerät der ehemaligen Maschinenfabrik Deutschland AG verweist, verknüpft Mucha Industriegeschichte und Bedeutung des Ausstellungsortes. 2002 erweiterte Mucha das Werk für die Präsentation im K21, indem er mithilfe von Monitoren und darauf gezeigten Fotografien die unterschiedlichen Facetten des Werkes in sprechende Bilder umsetzte.