Trockel, Rosemarie
*1952

1952 geboren in Schwerte
1971 Lehramtsstudium in den Fächern Anthropologie, Soziologie, Theologie und Mathematik, Hochschule Köln
1974−1978 Studium der Malerei an den Kölner Werkschulen bei Werner Schriefers
1983 erste Einzelausstellungen in der Galerie Philomene Magers in Bonn und Galerie Monika Sprüth in Kön
1988 Einzelausstellung Museum of Modern Art in New York
1989 Karl-Ströher-Preis, Frankfurt
1991 Ausstellungen im Museum of Contemporary Art in Chicago und im Institute of Contemporary Art in Boston
1997 Teilnahme an der „documenta 10“, Kassel
1998 Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen
1998−2015 Professorin an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf
1999 nahm sie (als erste Frau) im Deutschen Pavillon an der „48.Biennale“,Venedig, teil
2000 Einzelausstellung in der Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
2004 erhält Wolfgang-Hahn-Preis der Gesellschaft für Moderne Kunst am Kölner Museum Ludwig
2007 Teilnahme an „Skulptur.Projekte“, Münster
2008 Kunstpreis der Landeshauptstadt Düsseldorf
2011 Verleihung des Kaiserrings der Stadt Goslar
2011 erhält den Wolf-Preis, Israel
2014 Roswitha-Haftmann-Preis wird verliehen

Rosmarie Trockel lebt und arbeitet in Köln

Auswahl

Copy me, 2013

Edition 1/2 Eisenguss, PVC Folie Glasklar
ca. 80 x 420 x 71 cm


© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf

Rosemarie Trockels außergewöhnlich vielseitiges und komplexes Werk kennt keine medialen Grenzen, es umfasst Zeichnung, bildhafte Objekte, Collage, Skulptur, Installation, Fotografie und Film. Mit ihren Strickbildern und Strickobjekten erregte die Künstlerin ab Mitte der 1980er Jahre internationales Aufsehen.

Indem sie ein Material und eine Verarbeitungstechnik nutzte, die ausschließlich mit dem häuslichen Bereich konnotiert waren, fragte sie provozierend nach der Position von Frauen im Kunstbetrieb sowie nach dem Wert von Kunst generell und stellte zugleich gesellschaftliche Konventionen und Klischees auf den Prüfstand. „Copy me“ ist Teil einer Werkgruppe, in der das Sofa als häusliches Möbelstück, Designobjekt und minimalistische Skulptur befragt wird. 2010 goss die Künstlerin einen zum Möbel-Klassiker avancierten Sofa-Entwurf der Designerin Florence Knoll zunächst in Acrystal®, es folgten Ausführungen in Stahlguss. Die „Sofas“ sind jeweils mit Accessoires bestückt, hier ist es eine „Decke“ aus transparentem PVC, die sich weich über die eisenrostige Form legt und deren besondere Farbigkeit und poröse Oberflächenstruktur wie durch ein Brennglas sichtbar macht. Skulptur oder täuschende Kopie eines vertrauten Möbelstücks? Wie eine tägliche Falle ist diese Frage dem Werk eingeschrieben.

Scène primitive 4, 2006

Wolle (grün), Holz
296 x 296 cm


© VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Achim Kukulies, Düsseldorf