Besuchen Sie die Ausstellung im K20 in Düsseldorf bis zum 14.1.2024.

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Maler und Legende

Chaïm Soutine ist einer der großen Maler der klassischen Moderne. Seine Gemälde zeigen Landschaften, Gegenstände und Menschen seiner Umgebung. Mit Formverzerrungen, Übersteigerungen, dynamischen Konturlinien, heftigen Pinselzügen und herausfordernden Farbkontrasten ist seinen Werken ein expressiver Charakter eingeschrieben.

Die Oberflächen seiner Gemälde sind dichte Farbverwebungen. Sie verdanken sich einer Malkultur, die an den berühmtesten Werken der Kunstgeschichte geschult ist, die die Konturen der dargestellten Objekte und Menschen aus einem leidenschaftlichen Malprozess gewinnt und die Flächen im Neben- und Übereinander heftiger Pinselstriche entstehen lässt.

Die besondere sinnliche Qualität seiner Gemälde macht Chaїm Soutine (1893 – 1943) zu einem gefeierten Vertreter einer expressiven Malerei und einem bis heute verehrten Vorbild von Maler*innen.

Angekommen in Paris

Soutine ist ein junger Maler aus armen Verhältnissen. Er geht 1913 nach Paris, um die künstlerische Weiterentwicklung und den wirtschaftlichen Erfolg zu suchen - und zu finden.

Aufgewachsen ist er in einer kleinen Stadt bei Minsk im heutigen Belarus. Nach ersten Studien in Minsk und Vilnius beschließt er, nach Paris zu reisen. Es sind zweitausend Kilometer, die er in einer mehrtägigen Eisenbahnfahrt vierter Klasse zurücklegt. Er kommt bei einem Studienfreund, dem Maler Pinchus Krémègne, unter. Eine Weile wohnt er bei ihm in La Ruche (=Bienenstock). Diese Künstlerkolonie mit etwa 100 Ateliers ohne jeden Komfort in der Nähe der Schlachthöfe zieht viele Zugewanderte an, die keine finanzielle Sicherheit haben. Hier trifft Soutine auf eine internationale Künstler*innenschaft. In La Ruche leben zeitweise auch Amedeo Modigliani, Marc Chagall, Jacques Lipchitz, Ossip Zadkine oder Fernand Léger.

Weg­gefährten

Marc Chagall

Hugo Erfurth
Marc Chagall, 1925
Köln, Museum Ludwig
bpk / Rheinisches Bildarchiv Köln / Erfurth, Hugo
Marc Chagall
Jour de fête, 1914
Festtag
Öl auf Leinwand
123,7 × 104,7 cm
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Foto: Walter Klein, Düsseldorf

Amedeo Modigliani

Amedeo Modigliani, Paris, Anfang des 20. Jahrhunderts
Musée d’art et d’histoire du Judaïsme, Paris
Foto: Marc Vaux
© mahJ
Amadeo Modigliani
Portrait de Max Jacob, 1916
Bildnis Max Jacob
Öl auf Leinwand
95.5 × 83.4 cm
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Foto: Walter Klein, Düsseldorf

Juan Gris

Juan Gris, um 1913
in: Guillaume Apollinaire, Les Peintres Cubistes, Méditations Esthétiques, Eugène Figuière et Cie, Éditeurs, 1913,
online: https://de.wikipedia.org/wiki/Juan_Gris#/media/Datei:Juan_Gris,_portrait_photograph,_published_in_Les_Peintres_Cubistes,_1913.jpg
Juan Gris
Nature morte (Violon et encrier), 1913
Stillleben (Geige und Tintenfaß)
Öl auf Leinwand
104,5 × 75,5 cm
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
Foto: Walter Klein, Düsseldorf
1

Erste Unterkunft von Soutine in Paris
1913: La Ruche, Künstlerkolonie, 2, Passage de Dantzig

Dort wohnten und arbeiteten unter anderem Amedeo Modigliani, Marc Chagall, Jacques Lipchitz, Ossip Zadkine, Fernand Léger und Pinchus Krémègne, der Soutine bei sich aufnahm.

2

Lehre bei dem Maler Fernand Cormon
1913: École des Beaux-Arts, 14, Rue Bonaparte

An der École des Beaux-Arts besuchte Soutine zwei Jahre lang das Atelier des Malers Fernand Cormon, der zuvor bereits Vincent van Gogh und Henri de Toulouse-Lautrec unterrichtet hatte.

3

Zweite Wohnadresse Soutines
1914: Künstlerkolonie Cité Falguière, 72, Rue Falguière

In dieser Künstlersiedlung teilte sich Soutine ein Atelier mit dem Bildhauer Oscar Miestchaninoff. Durch Jacques Lipchitz lernte Soutine Amedeo Modigliani kennen. Zwischen den beiden Künstlern entstand eine enge Freundschaft.

Künstler wie Constantin Brâncuşi, Tsugouharu Foujita lebten zu dieser Zeit auch in der Cité Falguière.

4

Soutines erster Galerist
1916: Wohnung von Léopold Zborowski, Rue Joseph Bara

Amedeo Modigliani, der Zborowski vertreten wurde, nahm Soutine häufig zum Mittagessen in die Wohnung des Galeristen mit. Er überzeugte Zborowski auch davon, Soutine, unter Vertrag zu nehmen, obwohl dieser von dem Künstler zunächst wenig angetan war.

5

Paul Guillaume, Kunsthändler
1922: Galerie Paul Guillaume, 59, Rue La Boétie

Paul Guillaume war zu dieser Zeit einer der wichtigsten Galeristen in Paris. Während des Ersten Weltkriegs stellte er in seiner Galerie in der Rue de Miromesnil die Werke von Giorgio De Chirico, Pablo Picasso und Henri Matisse aus. Dank Guillaume entdeckte der Sammler Albert C. Barnes die Werke von Soutine.

6

Die erste eigene Wohnung
1925: Avenue du Parc Montsouris

Dadurch das Albert C. Barnes eine große Anzahl von Werken ankaufte, erlangte Soutine eine gewisse finanzielle Unabhängigkeit sowie individuelle und künstlerische Anerkennung. Soutine konnte sich so eine erste eigene Wohnung leisten und zog in ein elegantes Gebäude in der Avenue du Parc Montsouris.

7

Erstes großes Atelier
1925: Rue du Saint-Gothard

In diesem Atelier malt Soutine die Serie Les Boeufs (Die Ochsen).

Zuvor hatte er seinen Galeristen Léopold Zborowski überzeugt, ihm einen Rinderkadaver aus den umliegenden Schlachthöfen zu kaufen. Er diente Soutine als Vorlage für diverse Werke.

8

Erste Einzelausstellung von Soutine
1927: Galerie Henri Bing, 20, Rue La Boétie

Ab Mitte der 1920er Jahre gehörte Soutine zu den etablierten Künstlern in Paris.
In der Galerie Henri Bing hatte er seine erste Einzelausstellung. An der Vernissage nahm er nicht teil, er mochte keine Menschenansammlungen

9

Erste Monografie über Soutine
1928: Waldemar George, Les artistes juifs, Soutine, Paris, Editions Le Triangle, 8, Rue Stanislas

Waldemar George veröffentlichte die erste Monografie über Soutine. George war einer der einflussreichsten Kunstkritiker seiner Zeit und ein enger Freund von Robert Delaunay, Paul Guillaume und auch Albert C. Barnes.

10

Zweite Monografie über Soutine
1929: Élie Faure, Soutine, Paris, Les éditions du Crès, 11, Rue de Sèvres

Der Kunsthistoriker Élie Faure war ein enger Freund und Bewunderer. Soutine lebte ab 1927 zeitweise bei Faure und sie unternahmen gemeinsame Reisen. Faure kaufte Soutine mehrere Gemälde ab und widmete ihm 1929 eine ausführliche Monografie.

11

Eine von vielen Wohnungen
1936: Hôtel particulier, Avenue Orléans

Soutine ist in Paris viele Male umgezogen. Es schien, als ob er nirgends lange verweilen konnte. 1936 ließ er sich schließlich in einem kleinen Hôtel particulier in der Avenue Orléans nieder.

12

Umzug in die Villa Seurat
1937: Vla Seurat

Soutine und seine Lebensgefährtin Gerda Groth zogen in die vornehme Villa Seurat im 14. Arrondissement. In der unmittelbaren Nachbarschaft lebten unter anderem Salvador Dalí, Henry Miller und Chana Orloff, mit der er eine enge Freundschaft schloss.

13

1943: Friedhof Montparnasse, 3, Boulevard Edgar Quinet

Am 9. August starb Soutine an einem Magengeschwür im Krankenhaus von Paris. Pablo Picasso, Max Jacob und Jean Cocteau nahmen an seiner Beerdigung auf dem Friedhof von Montparnasse teil.

14

Atelier von Amedeo Modigliani
13, Rue Ravignan, Montmartre, Le Bateau Lavoir

Am Beginn des 20. Jahrhunderts war das Bateau Lavoir die wichtigste Künstlersiedlung in Paris. Künstler*innen aus aller Welt wie Kees van Dongen, Juan Gris, Douanier Rousseau und Diego Rivera fanden hier Zuflucht. Ab 1909 stiegen die Mietpreise in Montmartre und viele Künstler*innen wie Amedeo Modigliani zogen nach Montparnasse in die Künstlersiedlungen wie La Ruche oder La Cité Falguière.

15

Le Pletzl, das Jüdisches Viertel in Paris
La Rue des rosiers

Die Rue des Rosiers ist ein Symbol für die jüdische Gemeinde in Paris und beherbergt zahlreiche Geschäfte und Buchhandlungen. Sie befindet sich im 4. Arrondissement im Pletzl, wie das jüdische Viertel von Paris genannt wird. Zwischen dem 14. und 20. Jahrhundert erlebte das Viertel eine starke Zuwanderung von Menschen, die vor der Verfolgung in Europa flohen, darunter die aschkenasischen, jiddischsprachigen und sephardischen Gemeinden.

16

Galerie Zborowski, 26, Rue de Seine

Léopold Zborowski stellte in seiner Galerie u. a. Auguste Renoir, Paul Cézanne, Pinchus Krémègne, Chaïm Soutine, Marc Chagall und Maurice Utrillo aus. Die Werke von Amedeo Modigliani brachten ihm finanziellen Erfolg, aber die Wirtschaftskrise von 1929 ruinierte den Galerist.

17

Treffpunkt der Avantgarde
Café du Dôme, 109, Boulevard du Montparnasse

Das "angloamerikanische“ Café du Dôme war seit den frühen 1900er Jahren als Treffpunkt für Intellektuelle bekannt. Zu den "Dômiers", so wurden die Stammgäst*innen bezeichnet, gehörten neben Chaïm Soutine auch Amedeo Modigliani, Ernest Hemingway, Max Ernst, Marie Laurencin und Wladimir Iljitsch Lenin.

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Treffpunkt der Avantgarde
La Rotonde, 105, Boulevard du Montparnasse

La Rotonde wurde 1903 gegenüber dem Café du Dome eröffnet. Damals handelte es sich um ein Arbeiterbistro. Im Laufe der Jahre wurde es zu einem beliebten Lokal, in dem sich viele Künstler*innen wie Pablo Picasso, Moïse Kisling oder Kiki de Montparnasse trafen.

19

Treffpunkt der Avantgarde
Closerie des Lilas, 171, Boulevard du Montparnasse

Neben La Rotonde und Le Dôme war La Closerie des Lilas ein weiterer Anlaufpunkt für Künstler*innen und Intellektuelle. Zu den „Montparnos“, so der Spitzname der Stammgäst*innen, gehörten Guillaume Apollinaire, Man Ray, André Breton, Amedeo Modigliani und Samuel Beckett.

20

Les Halles de Paris, Rue de Rivoli, Boulevard Sébastopol

Les Halles de Paris war der Name für die Halles centrales, einen Großhandelsmarkt für frische Lebensmittel, der sich im Herzen von Paris im 1. Arrondissement befand und dem umliegenden Viertel seinen Namen gab. In diesen Markthallen kaufte Soutine die Rochen und Heringe, die ihm als Vorlagen für seine Stillleben dienten.

21

Le Louvre, 20 Quai du Louvre

Das Musée du Louvre wart einer von Soutines Lieblingsorten in Paris. Dort verbrachte er viele Stunden damit, die alten Meister wie Rembrandt van Rijn, Jean Siméon Chardin oder auch Gustave Courbet und Jean-Baptiste Camille Corot zu studieren. Deren Stillleben und Landschaften waren eine wichtige Inspirationsquelle für Soutine.

Plötzlicher Erfolg

In den Kriegsjahren und danach dominiert die Vorstellung von den armen Künstler*innen und Intellektuellen. Soutine malt viel und wartet auf den Erfolg. Sein Freund Amedeo Modigliani überzeugt seinen Galeristen Léopold Zborowski 1916, Soutine ebenfalls unter Vertrag zu nehmen. Der Galerist zahlt Soutine regelmäßig eine minimale Unterstützung und ermöglicht ihm Malaufenthalte in Céret und Cagnes-sur-Mer. Das Werk Le Pâtissier (Der Konditor), das 1919 in Céret entstanden ist, wird zu einem Schlüsselwerk in Soutines Karriere.

Im Winter 1922/23 ist der amerikanische Kunstsammler und Museumsgründer Albert C. Barnes in Paris. Er ist auf der Suche nach Gemälden für seine Sammlung europäischer impressionistischer Malerei. Ob er das Porträt des Konditors zufällig in einem Café in Montparnasse entdeckt hat oder ob er von seinem Agenten, dem Kunsthändler Paul Guillaume, darauf aufmerksam gemacht worden ist, ist nicht mehr zu rekonstruieren. Jedenfalls kauft Barnes dieses Gemälde und 51 weitere Werke des Künstlers in der Galerie von Léopold Zborowski. Paul Guillaume sorgt mit seiner Zeitschrift Les Arts à Paris dafür, dass sich die Nachricht rasch verbreitet. In der Folge nahmen die Verkäufe zu und die Preise für Soutines Gemälde steigen. Paris erlebt erneut die Geschichte von der plötzlichen Entdeckung und dem schnellen Reichtum eines Künstlers.

Der fast dreißigjährige Soutine kann seinen Lebensstil endlich deutlich verändern. Allerdings hat er damit nicht ausgesorgt. Vor allem in der Finanzkrise der 1930er Jahre und während des Zweiten Weltkriegs braucht Soutine wieder die Unterstützung von Mäzen*innen wie Madeleine und Marcellin Castaing und von Freund*innen.

Schicksalsjahre eines jüdischen Migranten in Paris

Die große Anerkennung für seine künstlerische Arbeit und die finanzielle Unabhängigkeit, die mit dem Ankauf durch Albert Barnes verbunden sind, tun dem Künstler sichtlich gut. Allerdings wird ihm der Erfolg bald geneidet.

Einige etablierte französische Künstler*innen fürchten um den eigenen Erfolg und Einfluss und wenden sich gegen die vielen zugewanderten Künstler*innen, die bekannt werden und die örtlichen Institutionen nutzen. Die Presse unterstützt ihre Argumentation, in die sich nationalistische und antisemitische Töne mischen.

Als Soutine 1913 nach Paris kommt, trifft er hier auf viele jüdische Künstler*innen aus der ganzen Welt – auch aus Osteuropa. Marc Chagall, Henri Epstein, Léon Indenbaum, Michel Kikoïne, Moise Kisling, Pinchus Krémègne, Jacques Lipchitz, Jules Pascin, Ossip Zadkine und viele andere leben und arbeiten hier. Zwischen 1880 und 1925 haben sich ca. 100.000 Juden aus Russland in Frankreich niedergelassen. Ein verbreiteter Antisemitismus und die Diskriminierung im Zarenreich gehören zu den Gründen. Frankreich genoss bei den Jüdinnen und Juden seit der französischen Revolution den Ruf eines gastfreundlichen Landes, das ihnen Zugang zu allen Bereichen des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens ermöglichte. Für Soutine ist Paris mit Vorstellungen von Emanzipation, künstlerischer Entwicklung und Inspiration verbunden. Dies scheint sich auch zu bewahrheiten, bis sein Erfolg Neidgefühle auslöst.

Ein Visionär und Vorbild

Der Maler Chaїm Soutine wird schon zu Lebzeiten von seinen Malerkolleg*innen sehr geschätzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird Soutines Werk in Europa wie auch in den USA für die breite Öffentlichkeit zugänglich - sowohl in Gruppen - wie in Einzelausstellungen. Aber es ist vor allem der Retrospektive im Museum of Modern Art in New York 1950 zu verdanken, dass eine neue Generation von Künstler*innen Soutines Werk entdeckt und ihn in der Folge als Visionär und Vorbild betrachtet.

Mit ihren besonderen Motiven können seine Gemälde existenzielle Fragen aufrufen und das Einfühlungsvermögen des Malers belegen. Künstler*innen, die in den 1950er Jahren eine aufmerksame Betrachtung der Wirklichkeit fordern und einen neuen Realismus suchen, sehen sich durch Soutines Werke ermutigt. Alice Neel bewundert seine Einfühlung in die dargestellten Typen und verfolgt in ihrer Malerei ganz ähnliche Ziele.

Francis Bacon inszeniert in seinen großen Kompositionen menschliche Figuren in Gegenüberstellungen mit geschlachteten Rindern in Erinnerung an Werke von Rembrandt van Rijn und Chaїm Soutine. So zeigt er kraftvolle menschliche Körper und verbindet sie mit dem Drama der gehäuteten Tiere, das mit dem Motiv der geöffneten Tierkörper und heftigen Pinselspuren assoziierbar wird.

Willem de Kooning erkennt in Soutines Farbauftrag seine eigene Malpraxis wieder und fühlt sich von der körperlichen Beziehung seines Malerkollegen zu Motiv, Leinwand und Farben angesprochen.

Soutines dynamische Konturen sind das Ergebnis eines leidenschaftlichen Malprozesses und werden als Aufzeichnung der inneren und äußeren Bewegung des Malers gelesen.

Sie beschäftigen und ermutigen verschiedene Generationen von Künstler*innen, die dem Informel und dem abstrakten Expressionismus zugerechnet werden. Sie betrachten die abstrakten Farb- und Pinselspuren als seismographische Aufzeichnung der reinen Bewegung durch die Hände der Künstler*innen.

Die Ausstellung

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen versammelt rund 60 Werke Chaїm Soutines zu einem beeindruckenden Überblick über seine künstlerische Entwicklung. Sie beleuchtet die Ausformung seiner expressiven Bildsprache in den frühen Werken und legt den Schwerpunkt auf Bildserien, die zwischen 1918 und 1928 – in der Zeit des Aufbruchs nach dem Ersten Weltkrieg - entstanden sind.

In der Gesamtschau spiegeln die Motive Elend und Triumph eines Malers, der unter den historischen und politischen Verhältnissen und Ereignissen leidet. Die Motive seiner Malerei sind Sinnbilder der Existenz. Die Malweise seiner Bilder zeugt von der Intensität der Auseinandersetzung mit den Menschen und Dingen seiner Umgebung. In ihr zeigen sich die Möglichkeiten und der ganze Reichtum von Malerei. Die Maloberfläche eines jeden Gemäldes von Chaїm Soutine ist ein Drama und ein Fest.

Über den Sprecher

André Kaczmarczyk (*1986) begeistert als Schauspieler und Regisseur sowohl Theater- als auch Filmzuschauer*innen und verleiht nun dem Audio Guide der Chaïm Soutine Ausstellung in K20 seine Stimme. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und ist seit 2016 Ensemblemitglied des Düsseldorfer Schauspielhauses.

Seit 2021 ermittelt er als erster genderfluider Kriminalhauptkommissar, Vincent Ross, im "Polizeiruf 110".

In deutscher, englischer und einfacher Sprache (D) hörbar.