Chaïm Soutine. Gegen den Strom

2.9.2023 — 14.1.2024

Tickets

  • Chaïm Soutine, Le Groom (Der Page), 1925, Öl auf Leinwand, 98 × 80,5 cm, Centre Pompidou, Paris, Musée national d'art moderne / Centre de création industrielle, Bildnachweis: bpk | CNAC-MNAM | Philippe Migeat
  • Chaïm Soutine, Nature morte aux harengs (Stillleben mit Heringen), 1915-1916, Öl auf Leinwand, 64,5 × 48,6 cm, Galerie Larock-Granoff, Paris
  • Chaïm Soutine, La Raie (Rochen), 1922, Öl auf Leinwand, 81 × 47,5 cm, Musée Calvet, Avignon, Don Émile Joseph-Rignault, à la Fondation Calvet, 1947, Bildnachweis: © Adagp, Paris 2010
  • Chaïm Soutine, La Vieille Actrice (Die alte Schauspielerin), 1922, Öl auf Leinwand, 92,1 × 65,1 cm, Paul Hester, Private Collection, courtesy of McClain Gallery
  • Chaïm Soutine, Silbergelatineabzüge, Datum unbekannt, 8,8 × 13,4 cm, mahJ, don d'Ariel Fenster, Bildnachweis: © mahJ

Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen widmet sich dem großartigen Werk Chaïm Soutines (1893 – 1943). Dessen expressive Gemälde werfen ein Licht auf sein Leben als jüdischer Auswanderer und sind zugleich Zeugnisse einer wechselhaften Existenz am Rand der Gesellschaft. Die Ausstellung im K20 konzentriert sich mit rund 60 Gemälden bewusst auf die frühen Meisterwerke des Künstlers und legt ihren Fokus auf die Serien, die zwischen 1918 und 1928 entstanden sind.

Chaïm Soutine ist einer der großen Maler der klassischen Moderne. Seine einzigartigen Gemälde sind sensibel und drastisch zugleich. Mit heftigem Duktus, Farbexplosionen und Formverzerrungen, schafft er Liebeserklärungen an das Leben und an die Menschen auf der untersten Stufe der Gesellschaft – eine Erfahrung, die Soutine durch seine eigene Biografie teilen konnte. Pagen, Zimmermädchen, Köche, Messdiener und Chorknaben sind seine Modelle. Mit ihnen, wie mit den Gemälden von wankenden Landschaften und geschlachteten Tieren schafft er prägnante Bilder für eine ganze Epoche. Einer Generation, die durch Krieg, soziale Missstände und den unerbittlichen Widerstreit religiöser und politischer Weltanschauungen gezeichnet ist. Die Menschen und Motive berühren zutiefst, weil ihre Verletzlichkeit den Existenzängsten unserer Zeit Ausdruck verleiht.

Chaïm Soutine wuchs in einem Shtetl in der Nähe von Minsk im heutigen Belarus auf. 1913 zog er nach Paris. Obwohl die Metropole seine Ersatzheimat wurde, blieb er zeitlebens ein Außenseiter, der die Sprache zunächst schlecht beherrschte und dem gesellschaftliche Umgangsformen fremd blieben. Die Erfahrung von Flucht und Migration, die Soutines Leben aufs Tiefste geprägt hat, schwingt in seinen Werken mit. Zu seinen wenigen Freunden zählte der italienische Künstler Amedeo Modigliani. Künstler*innengruppen ignorierte er ebenso wie die tonangebenden Richtungen des Surrealismus und Kubismus.

Soutine, der die Malerei nach 1945 enorm beeinflusste, zählt zu den zentralen Vertretern der klassischen Moderne, in Deutschland wird er in Künstlerkreisen verehrt.

Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, dem Louisiana Museum of Modern Art, Humlebæk, und dem Kunstmuseum Bern.

 

Audioguide zur Ausstellung – exklusiv und kostenlos zum Eintrittsticket erhältlich!

André Kaczmarczyk (*1986) begeistert als Schauspieler und Regisseur sowohl Theater- als auch Filmzuschauer*innen und verleiht nun dem Audio Guide der großen Chaïm Soutine Ausstellung in K20 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen seine Stimme. Er studierte an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin und ist seit 2016 Ensemblemitglied des Düsseldorfer Schauspielhauses. Seit 2021 ermittelt er als erster genderfluider Kriminalhauptkommissar, Vincent Ross, im "Polizeiruf 110".

In deutscher, englischer und einfacher Sprache (D) hörbar. Bitte bringen Sie Ihre eigenen Kopfhörer.

  • Die Ausstellung wird gefördert durch

  • Medienpartner

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Ausstellungsansichten

  • Chaïm Soutine, Gegen den Strom, Installationsansicht, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 2023, Foto: Achim Kukulies
  • Chaïm Soutine, Gegen den Strom, Installationsansicht, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 2023, Foto: Achim Kukulies
  • Chaïm Soutine, Gegen den Strom, Installationsansicht, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 2023, Foto: Achim Kukulies
  • Chaïm Soutine, Gegen den Strom, Installationsansicht, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, 2023, Foto: Achim Kukulies
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Katalog

Publikation

Zur Ausstellung erscheint ein umfangreicher, von Susanne Gaensheimer und Susanne Meyer-Büser herausgegebener Katalog

Beiträge von Claire Bernardi, Marta Dziewańska, Catherine Frèrejean, Sophie Krebs, Susanne Meyer-Büser und Pascale Samuel

176 Seiten

32,00 €

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