
Die Freunde der Kunstsammlung verleihen in Kooperation mit der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und Dank einer großzügigen finanziellen Unterstützung der Stiftung Reydan + Roger Weiss den neuen jährlichen Kunstpreis “K21 Global Art Award”.
Der K21 Global Art Award würdigt die Vision und den Mut von Künstler*innen am Anfang oder in der Mitte ihrer Karriere und soll in Zukunft jährlich an international anerkannte Kunstschaffende im Alter unter 45 Jahren vergeben werden. Der Preis trägt zur programmatischen Sammlungserweiterung des Museums bei und ergänzt die Bestände des K21 um bedeutende internationale Stimmen.
Das K21 widmet sich aktuellen Entwicklungen in der internationalen Gegenwartskunst und zeigt Malerei, Zeichnungen, immersive Installationen, Videoarbeiten und multidisziplinäre Ansätze von renommierten zeitgenössischen Künstler*innen aus der ganzen Welt, unter anderem von Ed Atkins, Lutz Bacher, Cao Fei, Hito Steyerl, Raqs Media Collective oder Ai Weiwei. Neben der Präsentation seiner Sammlung und der Ausrichtung wegweisender internationaler Ausstellungen greift das Museum aktuelle Diskurse auf und agiert im Sinne eines erweiterten Kunstverständnisses.
Seit einigen Jahren befindet sich die Kunstsammlung in einem Prozess der Öffnung. Ziel ist es, nicht nur das Erbe der bestehenden Sammlung zu würdigen, sondern zugleich das Museum und die Sammlung in Hinblick auf die gegenwärtigen Veränderungen in unseren Gesellschaften weiterzudenken und die Sammlung des K21 im Zeichen der Vielstimmigkeit, Globalität und Digitalisierung weiterzuentwickeln.
Die Nominierungsjury des K21 Global Art Award bilden fünf renommierte Museumsdirektor*innen und Kurator*innen aus der ganzen Welt. Die Jury 2022/23 besteht aus Doryun Chong (M+, Hongkong), Koyo Kouoh (Zeitz Museum of Contemporary Art Africa, Kapstadt), Omar Kholeif (Sharjah Art Foundation, VAE), Oluremi C. Onabanjo (Museum of Modern Art, New York) und Jochen Volz (Pinacoteca do Estado de São Paulo, Brasilien).
Jedes Jurymitglied nominiert medienübergreifend zwei Künstler*innen. Die somit zehn Namen umfassende Shortlist wird dem Auswahlkomitee der Freunde der Kunstsammlung vorgelegt, das die/den Preisträger*in ernennt.
Die Freunde der Kunstsammlung werden eines oder mehrere Werke der ausgewählten Künstler*in für einen hohen fünfstelligen Betrag erwerben. Dieses Jahr wurden Ankäufe im Wert von 70 000 Euro getätigt. Die erworbenen Kunstwerke werden anschließend als Dauerleihgabe an das Museum übergeben und im K21 ausgestellt.
Preisträgerin K21 Global Art Award 2023
Senzeni Marasela

Jury

- Doryun Chong
- M+
- Hong Kong
Doryun Chong ist stellvertretender Direktor und Chefkurator des M+, eines neuen Museums für visuelle Kultur, dessen von Herzog & de Meuron entworfenes Gebäude im Hongkonger Kulturbezirk West Kowloon Ende 2021 eingeweiht wurde. Chong wurde 2013 zum ersten Chefkurator ernannt und verantwortet seitdem sämtliche kuratorischen Aktivitäten, einschließlich Akquisitionen, Ausstellungen, Bildungs- und Begleitprogramme sowie digitale Initiativen, welche die drei Hauptdisziplinen des Museums – Design und Architektur, Bewegtbild und Bildende Kunst – umfassen. Zu den Ausstellungen, die er im M+ kuratiert oder mitverantwortet hat, zählen „Mobile M+: Live Art“ (2015), „Tsang Kin-Wah: The Infinite Nothing, Hong Kong in Venice“ (2015), „Samson Young: Songs for Disaster Relief World Tour” (2018), „Noguchi for Danh Vo: Counterpoint (2018) und „Yayoi Kusama: 1945 to Now” (2022). Bevor er beim M+ anfing, war Chong in verschiedenen kuratorischen Funktionen am Walker Art Center in Minneapolis (2003–2009) sowie am Museum of Modern Art in New York (2009–2013) tätig.

- Koyo Kouoh
- Zeitz MOCAA
- Kapstadt
Koyo Kouoh ist seit Mai 2019 Geschäftsführerin und Chefkuratorin des Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (Zeitz MOCAA) in Kapstadt. Zuvor war sie Gründungsdirektorin und künstlerische Leiterin von RAW Material Company, einem Zentrum für Kunst, Wissen und Gesellschaft in Dakar, Senegal. Sie hat bedeutsame und zeitgerechte Ausstellungen organisiert, wie zum Beispiel „Body Talk: Feminism, Sexuality and the Body in the Works of Six African Women Artists”, die 2015 erstmals im Wiels in Brüssel, Belgien gezeigt wurde. Sie kuratierte „Still (the) Barbarians”, die 37. EVA International, die Irland Biennale in Limerick im Jahr 2016 und nahm an der 57. Carnegie International in Pittsburgh, Pennsylvania, USA, mit dem tief recherchierten Ausstellungsprojekt „Dig Where You Stand“ (2018) teil, eine Show innerhalb einer Show, die aus den Sammlungen der Carnegie Museen für Kunst und Naturgeschichte zusammengestellt wurde. Sie war Initiatorin des Forschungsprojekts „Saving Bruce Lee: African and Arab Cinema in the Era of Soviet Cultural Diplomacy”, das sie zusammen mit Rasha Salti am Garage Museum of Contemporary Art in Moskau, Russland und am Haus der Kulturen der Welt in Berlin, Deutschland (2015-2018) kuratierte. Aktiv im kritischen Bereich der Kunstgemeinschaft in panafrikanischem und internationalem Kontext, hat Kouoh eine bemerkenswerte Liste von Publikationen unter ihrem Namen veröffentlicht. Darunter das demnächst erscheinende „Shooting Down Babylon” (2022), die erste Monografie über das Werk der südafrikanischen Künstlerin Tracey Rose; „Breathing out School: RAW Académie” (2021); „Condition Report on Art History in Africa” (2020); „Word!Word?Word! Issa Samb und The Undecipherable Form” (2013); und „Condition Report on „Building Art Institutions in Africa” (2012), um nur einige zu nennen. Von 2013 bis 2017 war sie Kuratorin des Bildungs- und Künstlerischen Programms der 1:54 Contemporary African Art Fair in London, Großbritannien und New York, USA, sowie in den Kurationsteams für die documenta 12 (2007) und die documenta 13 (2012). Kouoh ist die Preisträgerin des Grand Prix Meret Oppenheim 2020, des Schweizer Grand Award für Kunst, Architektur, Kritik und Ausstellungen. Während ihrer Amtszeit bei Zeitz MOCAA konzentriert sich ihre kuratorische Arbeit auf umfassende Einzelausstellungen von afrikanischen und mit Afrika verbundenen Künstler*innen. In diesem Zusammenhang hat sie Ausstellungen mit Otobong Nkanga, Johannes Phokela, Senzeni Marasela, Abdoulaye Konate und Tracey Rose organisiert. Sie lebt und arbeitet zwischen Kapstadt, Südafrika; Dakar, Senegal und Basel, Schweiz.

- Omar Kholeif
- Sharjah Art Foundation
- Vereinigte Arabische Emirate
Omar Kholeif alias (unter anderem) Dr. O ist Autor*in von Prosa und Lyrik, Kunsthistoriker*in und Kurator*in bezwungener und unterdrückter Archive. Kholeif war in der Vergangenheit als Medienschaffende*r, Filmemacher*in, Redakteur*in, Herausgeber*in und Museumsdirektor*in tätig und konzentriert sich in den letzten beiden Jahrzehnten insbesondere auf den Wandel der netzbasierten Bildkultur im Zusammenhang mit intersektionalen Fragestellungen aus den Bereichen Ethnizität, Race und Gender. Kholeifs Recherchen mündeten in über 60 Ausstellungen und 40 Büchern (als Autor*in, Mitverfasser*in und/oder Herausgeber*in), die in zwölf Sprachen übersetzt wurden. Dr. Kholeif war Co-Kurator*in der Sharjah Biennal 14: „Leaving the Echo Chamber” und ist derzeit Sammlungsleiter*in und Chefkurator*in der Sharjah Art Foundation (VAE). Kholeifs lang erwartete Monografie „Internet_Art: From the Birth of the Web to the Rise of NFTs” erscheint 2023 bei Phaidon und kann unter www.phaidon.com/internetart bestellt werden.

- Oluremi C. Onabanjo
- Museum of Modern Art
- New York
Oluremi C. Onabanjo ist Kuratorin und Theoretikerin für Fotografie und die Künste Afrikas. Sie arbeitet am Museum of Modern Art in New York als assoziierte Kuratorin in der Abteilung für Fotografie, wo sie die aktuelle Ausstellung „Projects: Ming Smith” kuratiert hat, ist Co-Vorsitzende der Early Modern Working Group und erhielt 2022 das Stipendium für kuratorische Forschung des Cisneros Institute. Die ehemalige Ausstellungs- und Sammlungsleiterin der The Walther Collection hat Ausstellungen in Afrika, Europa und Nordamerika organisiert. Sie war Mitglied des Kurationsteams der 8. Triennale der Photographie Hamburg (2022) und ist Herausgeberin von „Marilyn Nance: Last Day in Lagos” (Shortlist des Paris Photo Aperture Photobook Award 2022) sowie Autorin von „Ming Smith: Invisible Man, Somewhere, Everywhere”. Onabanjo hält international Vorträge über Fotografie und kuratorische Praxis, und Texte aus ihrer Feder sind in Aperture, The New Yorker, The PhotoBook Review oder Tate Etc. sowie unter anderem in Publikationen des Art Institute of Chicago, des Museum of Modern Art, des RISD Museum in Providence und des Studio Museum in Harlem erschienen.

- Jochen Volz
- Pinacoteca de São Paulo
- Sao Paolo
Jochen Volz ist Generaldirektor der Pinacoteca de São Paulo. Er war Kurator des brasilianischen Pavillons an der 57. Biennale di Venezia (2017) und Chefkurator der 32. Bienal de São Paulo (2016). Von 2012 bis 2015 war er Programmleiter der Serpentine Galleries in London. Davor war Volz beim Instituto Inhotim in Minas Gerais als Kurator (ab 2004), Generaldirektor (2005–2007) und künstlerischer Leiter (2007–2012) tätig. 2009 organisierte er, zusammen mit Daniel Birnbaum, „Fare Mondi / Making Worlds”, den internationalen Teil der 53. Biennale di Venezia. 2006 war er Gastkurator der 27. Bienal de São Paulo und von 2001 bis 2004 Kurator des Portikus in Frankfurt am Main. Als gefragter Experte verfasst Volz regelmäßig Artikel für Zeitschriften und Kataloge.
Kuratorium

- Prof. Dr. Susanne Gaensheimer
- Direktorin
- Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen

- Robert Rademacher
- Vorstand
- Freunde der Kunstsammlung

- Leopold Freiherr von Diergardt
- Vorstand
- Freunde der Kunstsammlung

- Anna-Alexandra Pfau
- Beirat
- Freunde der Kunstsammlung

- Gabriel Sulkowski
- Vorstand
- Freunde der Kunstsammlung

- Dr. Vivien Trommer
- Sammlungsleiterin Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen
- und beratendes Kuratoriumsmitglied
Seit 1969 unterstützen die Freunde der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen das Museum und ermöglichen insbesondere die kontinuierliche Erweiterung der ständigen Sammlung. Auf Empfehlung der Museumsleitung finanzieren die Freunde den Erwerb von ausgewählten Kunstwerken, die zwar in ihrem Eigentum verbleiben, aber dem Museum ohne jedwede Beschränkung als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt werden. Mithilfe der Freunde konnten in den letzten Jahrzehnten bedeutende Werke von beispielsweise Park Seo-Bo, Ellsworth Kelly, Alice Neel, Max Ernst, Isa Genzken, Candida Höfer, Cy Twombly, Ai Weiwei und vielen mehr in die Sammlung aufgenommen werden.
Das Auswahlkomitee 2022/23 des K21 Global Art Award besteht aus Prof. Dr. Susanne Gaensheimer (Direktorin der Kunstsammlung), Robert Rademacher (Vorsitzender der Freunde der Kunstsammlung), Leopold Freiherr von Diergardt (Vorstandsmitglied der Freunde), Anna-Alexandra Pfau (Beiratsmitglied der Freunde) und Gabriel Sulkowski (Vorstandsmitglied der Freunde). Beraten wird das Komitee von Dr. Vivien Trommer, der Sammlungsleiterin des Museums. Eine großzügige finanzielle Unterstützung zur Umsetzung des K21 Global Art Award erhielten die Freunde von der Stiftung Reydan + Roger Weiss.
Die Vergabe des K21 Global Art Award ist nur ein Beispiel für das kreative und nachhaltige Engagement der Freunde der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen für die Förderung des Wirkens des Museums.