• Sein Stil
    & Werk

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    1908

    1911

    Dünen, Meer und Türme

    Mondrian verbringt ab dem Jahr 1908 immer wieder Zeit im Seebad Domburg auf der niederländischen Halbinsel Walcheren.
    Dort interessiert ihn besonders das Licht.
    Er malt die Dünen, das Meer, den Domburger Kirchturm und den Leuchtturm des Küstenorts Westkapelle.
    Seine Landschafts-Bilder wirken nun weniger lebensecht.

    1909
    Strand mit fünf Piers in Domburg
    1909
    Düne IV [Skizze einer Düne in Orange, Rosa und Blau]

    Die französischen Avantgarde-Bewegungen haben einen starken Einfluss auf Mondrian, zum Beispiel der Impressionismus und der Fauvismus [sprich: Fowismus].
    In einem fauvistischen Bild sind die Farben leuchtend und nicht miteinander vermischt.
    Außerdem benutzen die Maler*innen oft wirklichkeits-fremde Farben.
    Zur Avantgarde gehören politische und künstlerische Bewegungen vor allem aus dem 20. Jahrhundert.
    Ihre Mitglieder*innen setzen sich ein für neue Entwicklungen in vielen Bereichen der Gesellschaft.

    1909
    Leuchtturm bei Westkapelle
    1911
    Zeeuws(ch)e kerktoren (Zeeländischer Kirchturm); Kirchturm in Domburg

    Die Gegenstände in Mondrians Bilder haben nun andere Farben als in der Wirklichkeit.
    Außerdem lässt Mondrian die Farben nicht mehr ineinanderfließen.
    Stattdessen setzt er die Pinselstriche gut sichtbar nebeneinander.
    Das erkennt man gut an dem Bild „Mühle bei Sonnenschein“.
    Die Mühle ist rot und der Himmel hat die Farben Blau und Gelb.

    Mondrians Mitmenschen finden das Bild damals seltsam.
    Die Kunst-Kritiker behaupten, dass Mondrian verrückt sein muss.
    Das Amsterdamer Stedelijk Museum zeigt das Bild in einer Ausstellung und verursacht damit eine große Aufregung beim Publikum.

    1908
    Mühle; Mühle bei Sonnenschein [Mühle bei Sonnenschein: Die Winkel-Mühle]
  • Historie & Lebensrealität

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    1908

    1911

    Die Welt verstehen durch Abstraktion Mondrian und die Theosophie

    Anfang des 20. Jahrhunderts interessieren sich viele Künstler*innen für die Theosophie.
    Diese Philosophie vermischt religiöse und natur-philosophische Lehren.
    Die Theosoph*innen möchten ihren Geist schulen und innerlich weise werden.
    So möchten sie das Göttliche in der Welt erfahren.

    Für die meisten anderen Menschen sind in dieser Zeit äußere Dinge wichtig, zum Beispiel Geld, Besitz und Technik.

    1911
    Molen (Mühle); Die rote Mühle
    1909 — 1910
    Zon, Kerk in Zeeland (Sonne, Kirche in Zeeland); Kirchenfassade in Zoutelande

    Mondrians calvinistische Weltanschauung entwickelt sich durch die Theosophie weiter.
    Der Calvinismus ist eine sehr strenge religiöse Glaubensrichtungslehre.
    Die Calvinist*innen betonen die unbedingte Heiligkeit Gottes und richten ihr Handeln nur darauf aus.
    1909 wird Mondrian Mitglied der Theosophischen Gesellschaft in den Niederlanden.

    1908
    Reihe von elf Pappeln in Rot, Gelb, Blau und Grün

    Mondrian drückt seine neue Welterkenntnis mit seinem abstrakten Mal-Stil aus.
    Er will nicht mehr lebensecht malen wie die Künstler der Haager Schule.
    Er betont jetzt hauptsächlich die Formen und Farben von Gegenständen.

    1809
    Farbenkreis, aquarellierte Federzeichnung von Goethe

    Außerdem interessiert sich Mondrian für die Farben-Lehre des deutschen Dichters Johann Wolfgang von Goethe.
    Er benutzt deshalb nun meistens die Farben Rot, Gelb und Blau.

  • Freundschaft

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    1908

    1911

    Marie Tak van Poortvliet und Jacoba van Heemskerck

    Die Kunstsammlerin Marie Tak van Poortvliet und die Malerin Jacoba van Heemskerck leben in einer Villa am Meer in den Niederlanden.
    Der Ort heißt Domburg.
    Mondrian besucht die Freundinnen dort im Jahr 1908.

    Porträt von Marie Tak van Poortvliet, (1871-1936)

    Die Villa ist ein beliebter Treffpunkt für viele Künstler*innen.
    Auch für Mondrian ist dieser Ort wichtig.
    Hier kann er mit Menschen sprechen, die sich auch für Theosophie und Anthroposophie interessieren.
    Die Theosoph*innen möchten ihren Geist schulen und innerlich weise werden.
    So möchten sie das Göttliche in der Welt erfahren.
    Für die meisten anderen Menschen sind in dieser Zeit äußere Dinge wichtig, zum Beispiel Geld, Besitz und Technik.
    Die Weltanschauung Anthroposophie wird damals von Rudolf Steiner begründet.
    Anthroposophie heißt übersetzt „Weisheit vom Menschen“.

    Villa Loverendale te Domburg

    Vermutlich hat Mondrian im Garten dieser Villa den Baum gezeichnet, den er später in seinem Bild „Der Rote Baum“ (1908-1910) gemalt hat.

    In Domburg leben viele Künstler*innen in einer Gemeinschaft.
    Mondrian trifft dort auch den Künstler Jan Toorop.
    Dieser eröffnet in Domburg einen Ort für Ausstellungen.
    Mondrian zeigt dort 1911 und 1912 seine Bilder.

    Jacoba van Heemskerck ist Mitglied der Jury für diese Ausstellung.
    Etwas später wird sie selbst eine wichtige Künstlerin.
    Sie ist Teil der Avantgarde-Bewegung „Sturm“.
    Die Künstler*innen des "Sturms" setzen sich für den Mal-Stil des Kubismus und der Abstraktion ein.
    Die Expressionist*innen und Kubist*innen malen Gegenstände nicht lebensecht.
    Die Expressionist*innen drücken mit Farben und Formen vor allem ihre Gefühle aus.
    Die Kubist*innen stellen einen Bild-Gegenstand in geometrischen Formen dar, zum Beispiel in Dreiecken oder Vierecken.

    Marie Tak van Poortvliet kauft in späteren Jahren mehrere Bilder aus Mondrians kubistischer und neo-plastischer Schaffensphase.

    ca. 1920
    Villa Loverendale in Domburg, das Haus von Marie Tak van Poortvliet
  • Musik & Rhythmus

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    1908

    1911

    Video Caro Verbeek

    Caro Verbeek ist Kuratorin für die künstlerische Position Piet Mondrians und die Bewegung De Stijl am Kunstmuseum Den Haag (NL).