• Sein Stil
    & Werk

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    1914

    1920

    De Stijl Immer weniger Farbe und Form

    In den Jahren 1916 und 1917 malt Mondrian für einige Auftraggeber noch einmal typische holländische Motive im naturalistischen Stil.
    Er malt Windmühlen und den Bauernhof Weltevreden zu unterschiedlichen Tageszeiten.
    In jedem Bild ist die Farbe des Lichts anders.
    Mondrian erforscht dabei vor allem die Seh-Gewohnheiten der Menschen.
    Er malt zum Beispiel eindrucksvolleSpiegel-Bilder im Wasser rund um den Bauernhof.
    Man kann nicht mehr eindeutig sagen, wo in diesen Bildern oben oder unten ist.

    1917
    Windmühle

    Zur selben Zeit wird von Maler*innen, Architekt*innen und Designer*innen die Gruppe „De Stijl“ gegründet.
    Die Mitglieder von „De Stijl“ zeigen Gegenstände auf geometrisch-abstrakte Art und Weise.

    „De Stijl“ hat einen wichtigen Einfluss auf Mondrian.
    Auf manchen von Mondrians Bildern sind jetzt nur noch einfarbige Flächen und schwarze Linien.
    Diese Linien werden immer wichtiger in Mondrians Bildern.

    1918
    Komposition mit grauen Linien [Rasterkomposition 3: Rautenkomposition]

    Mondrian malt nicht nach Plan.
    Er erforscht alle künstlerischen Möglichkeiten während seiner Arbeit an einem Bild.
    Im Jahr 1918 stellt er das Bild „Komposition mit grauen Linien“ auf die Spitze.
    Erst in dieser Art der Präsentation ist für ihn seine Arbeit an diesem Bild abgeschlossen.

    1919
    Rasterkomposition 8: Damebrettkomposition mit dunklen Farben
  • Historie & Lebensrealität

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    1914

    1920

    Zwischen Aufbruch und Stillstand Die 1920er Jahre

    Die politische Situation in Europa ist in den 1920er Jahren sehr unsicher.
    Aber die internationale Kunst entwickelt sich sehr gut.
    Viele Künstler*innen auf der ganzen Welt kritisieren mit ihren Werken die aktuelle Gesellschaft und ihre Probleme.
    Dadurch entstehen neue Ausdrucksformen in der Kunst.

    Im Ersten Weltkrieg bleiben die Niederlande neutral, das heißt: Das Land unterstützt keine der kriegsführenden Parteien und beteiligt sich nicht am Krieg.

    Eine wichtige neue Kunst-Gruppe entsteht dort.
    Sie heißt „De Stijl“.
    Die Gründungs-Mitglieder von „De Stijl“ sind die Künstler Theo van Doesburg, Piet Mondrian, Bart van der Leck und Gerrit Rietveld.
    Sie sind hoffnungsvoll und wollen die Welt in allen Lebensbereichen neu gestalten.
    Mondrian malt nun mit leuchtenden Grundfarben.
    Mit diesen Farben drückt er den Optimismus der Kunst-Gruppe aus.

    1917
    Titelbild der ersten Ausgabe der von Theo van Doesburg herausgegebenen Zeitschrift De Stijl

    Van Doesburg ist auch der Herausgeber der Zeitschrift „De Stijl“.
    In dieser Zeitschrift können internationale Künstler*innen und Theoretiker*innen bis ins Jahr 1931 ihre Meinungen veröffentlichen.
    Es gibt in der Zeitschrift die Bereiche Bildende Kunst, Architektur und Städtebau, Musik, Film und Literatur.
    Die Künstler*innen dieser Gruppe arbeiten im Stil der künstlerischen Abstraktion.
    Das heißt, dass sie nur wenige Formen und Farben verwenden.

    ca. 1926
    Porträt von Piet Mondrian

    1918 ist der Erste Weltkrieg zu Ende.
    Ein Jahr später reist Mondrian wieder nach Frankreich.
    Er findet, dass sich die Kunst-Szene in Paris sehr verändert hat.
    Die Ideen der Künstler*innen sind nicht mehr so gesellschafts-kritisch wie bei seinem ersten Frankreich-Aufenthalt von 1911 bis 1914.
    Mondrian glaubt aber immer noch, dass Kunst wichtig ist für eine friedliche Gesellschaft.
    Dazu gehören auch gegensätzliche Meinungen und neue Ideen.

    Mondrian mietet ein neues Atelier in der Rue de Coulmiers Nummer 5.
    Er gestaltet das Atelier im Stil des Neo-Plastizismus, also der Neuen Gestaltung.
    Die Möbel und die Bilder an den Wänden sind vor allem rechteckig und haben die Grundfarben Rot, Gelb und Blau.

    Doch den Menschen in Paris gefällt Mondrians Stil des Neo-Plastizismus nicht.
    Sie können seine Idee der vollständigen Abstraktion nicht verstehen.
    Deshalb verdient Mondrian wieder sehr wenig Geld.
    Er überlegt, mit dem Malen aufzuhören und sich eine andere Arbeit zu suchen.
    Nur mit Blumenbildern kann er manchmal ein bisschen Geld verdienen.

    Oktober 1933
    Piet Mondrian in seinem Pariser Atelier
  • Freundschaft

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    1914

    1920

    Salomon Bernard Slijper

    Während des Ersten Weltkriegs verbringt Mondrian Zeit im niederländischen Ort Laren.
    Dort lernt er 1915 den Immobilien-Makler Salomon Bernard Slijper kennen.
    Slijpers Freunde nennen ihn „Sal“.

    1930
    Henri van de Velde, Portrait von Sal Slijper

    Slijper entdeckt in einem Gasthaus ein Bild von Mondrian.
    Es ist das Bild „Komposition Nummer 5“ aus dem Jahr 1914.
    Mondrians Bild gefällt Slijper so gut, dass er es kauft.

    Mondrian und Slijper mögen schöne Kleidung, gutes Essen, das Tanzen und die Musik.
    Sie werden Freunde.
    Außerdem unterstützt Slijper Mondrians Kunst.
    Er kauft Mondrians alte Bilder, ohne sie gesehen zu haben.
    Mit diesem Geld kann Mondrian 1919 nach Paris zurückkehren.

    24. Mai 1916
    Brief von Piet Mondrian an Sal Slijper

    Ab 1922 kauft Slijper keine Bilder mehr von Mondrian.
    Aber sie bleiben Freunde.
    Slijper macht Werbung für Mondrians Bilder und zeigt sie auch auf Ausstellungen.

    1918
    Selbstporträt

    Slijper stirbt 1971.
    Das Kunstmuseum Den Haag erbt alle Bilder, die Slijper von Mondrian gesammelt hat.
    Es ist die größte Mondrian-Sammlung der Welt.

  • Musik & Rhythmus

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    1914

    1920

    Alles bewegt sich

    In den 1920er Jahren wird der amerikanische Charleston-Tanz in Europa bekannt.
    Die Zeitungen sind schockiert.
    Aber Mondrian gibt begeisterte Interviews.

    1926 sagt Mondrian einem Reporter der Amsterdamer Zeitung „Telegraf“, dass man diesen Tanz nicht verbieten soll.
    Der Charleston-Tanz sei sehr sportlich und der Abstand zwischen den Tanzenden sei sehr groß.
    Beim Tanzen könne man deshalb gar nicht an Liebe denken.
    Mondrian will nie wieder in die Niederlande reisen, wenn dieser Tanz dort verboten wird.

    Dieses Interview zeigt besonders deutlich, wie wichtig das Tanzen für Mondrian war.

    Boogie Woogie Tanz