Fontana, Lucio
Concetto spaziale, 65 T 46 (Attese), 1965
Tempera auf Leinwand
118 x 148 cm
Erworben 1984
Obschon es eigentlich gleichgültig ist, ob Linien mit dem Lineal, mit dem Bleistift oder mit dem Messer gezogen werden: Es musste einer kommen, der sich des Messers zum ersten Mal in neuer Weise bediente, und das war Lucio Fontana. Er ist unter den vielen Künstlern, die in diesem Jahrhundert die Destruktion als künstlerisches Ausdrucksmittel betrieben, derjenige, der seine Zerstörungen emotionslos, mit extremer „Kälte“, vollzog: unexpressiv, ohne jeden Affekt, als reine Bildereignisse. Mit diesen Bildern wurde Fontana die „Vaterfigur“ jener breiten Strömung nach der Jahrhundertmitte, die von den Neo-Geometrikern bis zur Op Art – und damit nicht zuletzt auch bis zur Gruppe ZERO in Düsseldorf – reichte. Die Freunde haben dieses zehnschnittige Bild 1984 für die Kunstsammlung erworben.