Museum
Direktorin Susanne Gaensheimer
Susanne Gaensheimer ist Kunsthistorikerin, Kuratorin und Museumsdirektorin. Seit dem 1. September 2017 ist sie Direktorin der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Für K20 und K21 hat sie bislang Ausstellungen zu Carmen Herrera, Maria Hassabi, Raqs Media Collective, Ai Weiwei, Banu Cennetoğlu, Edvard Munch und Pablo Picasso realisiert.
Zuvor war sie als Direktorin des Westfälischen Kunstvereins, Münster (1999–2001) und als Leiterin der Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst und Kuratorin am Lenbachhaus, München (2002–2008) tätig. Von 2009 bis 2017 war sie Direktorin des MMK – Museum für Moderne Kunst in Frankfurt am Main, wo sie u.a. Ausstellungen zum Werk von Franz West, Hélio Oiticica (2013), Isa Genzken (2014) und Kader Attia (2016) kuratierte.
Im Jahr 2014 war sie für die Gründung des MMK 2, einer Zweigstelle des MMK, verantwortlich. 2011 und 2013 kuratierte sie den Deutschen Pavillon der 54. und 55. Biennale von Venedig, wo sie Christoph Schlingensief (2011, Goldener Löwe) und Ai Weiwei, Romuald Karmakar, Santu Mofokeng und Dayanita Singh (2013) präsentierte. Susanne Gaensheimer lehrt an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main, wo sie seit 2016 als Honorarprofessorin tätig ist. Sie ist Herausgeberin und Autorin zahlreicher Publikationen und Ausstellungskataloge.
Geschichte der Kunstsammlung NRW
Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen wurde 1961 gegründet. Sie ist das staatlich geförderte Landesmuseum in Nordrhein-Westfalen, das sich der modernen Kunst seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts widmet. Den Grundstock bildet eine umfangreiche Gruppe von Werken von Paul Klee, die das Land 1960 erworben hatte.
Mit diesem Ankauf sollte der von den Nationalsozialisten verfolgte Künstler gewürdigt werden, der 1933 nach knapp dreijähriger Lehre an der Düsseldorfer Kunstakademie entlassen wurde und emigrieren musste. In den Jahren nach der Gründung der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen entstand eine international einzigartige Sammlung von Gemälden der historischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts. Schlüsselwerke von bahnbrechenden Künstlern der Moderne wie Henri Matisse, Amedeo Modigliani, Pablo Picasso, Georges Braque, Max Beckmann, Ernst Ludwig Kirchner, Wassily Kandinsky, Piet Mondrian, den europäischen Surrealisten sowie wichtigen Vertretern der Nachkriegsmoderne wie Mark Rothko, Kenneth Noland, Jackson Pollock und Andy Warhol wurden von dem Gründungsdirektor Werner Schmalenbach (1962–1990) nach dessen subjektiven Kriterien von Qualität und Einzigartigkeit erworben. Sie repräsentieren beispielhaft den Kanon einer westlichen Moderne, der sich nach dem Zweiten Weltkrieg in Europa etabliert hatte.
Seit einigen Jahren befindet sich die Kunstsammlung unter dem Leitgedanken „Rethinking the Museum“ in einem Prozess, in dem das Erbe der Sammlung gewürdigt und zugleich das Museum im Zeichen der Vielstimmigkeit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit weitergedacht wird. Durch gezielte Erwerbungen wurde seit 2017 der Bestand sowohl um nicht-westliche Positionen der Moderne als auch um bedeutende Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts erweitert und das Ausstellungs- und Bildungsprogramm für wegweisende internationale Stimmen geöffnet.
Heute treten im K20 am Grabbeplatz die Bilder von Pablo Picasso mit Skulpturen von Kader Attia in einen Dialog. Gemälde von René Magritte, Max Ernst oder Salvador Dalí begegnen surrealistischen Werken von Künstlern aus dem arabischen Raum wie Hassan El-Telmisani oder Fouad Kamel. Neu erworben wurden Werke von wegweisenden Malerinnen wie Etel Adnan, Helen Frankenthaler, Carmen Herrera, Paula Modersohn-Becker oder Lygia Pape. Das K21 im Ständehaus zeigt aktuelle Entwicklungen im Bereich der internationalen zeitgenössischen Kunst und präsentiert Installationen und multimediale Arbeiten von Cao Fei, Isa Genzken, Zanele Muholi, Thomas Ruff, Tomás Saraceno, Hito Steyerl, Ai Weiwei und vielen anderen.
Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen