Ernst, Max

La carmagnole de l’amour (Die Carmagnole der Liebe), 1926

Öl und Zeichnung auf Leinwand
101 x 73,5 cm


Erworben 1999

Erworben durch die Freunde der Kunstsammlung im Jahr 1999, © VG Bild-Kunst, Bonn 2021, Foto: Walter Klein, Düsseldorf

Das Motiv sich umschlingender Körper und deren Balanceakt zwischen Brutalität und Leidenschaft, zwischen Bewegung und Verharren, zwischen Erscheinen und Verschwinden bereichert in den späten 1920er Jahren die Bildwelt des in Frankreich lebenden Rheinländers Max Ernst. Der mit wenigen Pinselstrichen gezeichnete, transparent scheinende Körper der Frau beginnt, sich in dem von einem stützenden Gerüst umfangenen Oberkörper des Mannes aufzulösen. Der unbestimmte Bildraum, die instabile Position des Paares, das gleichmäßig aufgetragene Grau des Grundes sowie die leichte Zeichnung des Frauenkörpers lassen das Bild in einem Schwebezustand verharren: zwischen Andeutung und Vollendung, zwischen Zeichnung und Malerei, zwischen Schwarzweiß und Farbe, zwischen Figur und Grund. 

Das Bild wurde 1999 durch die Freunde von den Erben eines Brüsseler Farbenhändlers und Installateurs erworben, der Ende der 1930er Jahre für Magritte ein Badezimmer installiert hatte und mit diesem Max Ernst-Bild „bezahlt“ worden war. Eine handschriftliche Notiz bezeugt diesen Handel.