Die Ausstellung THE PROBLEM OF GOD zeigt wie sich die christliche Bildtradition als universales Kulturgut in einem säkularen Kontext weiterentwickelt hat. Auffällig viele der 120 Arbeiten widersetzen sich dabei einer einfachen Lesart. Vielmehr entfalten sie komplexe Geschichten und Bilder, die sich differenziert und hintergründig mit christlichen Motiven, Themen oder Fragestellungen auseinandersetzen.
Die Ausstellung handelt daher weder von sakraler Kunst noch von Religiosität im Allgemeinen. Der Fokus der Ausstellung richtet sich auf Arbeiten, die zwar auf christliche Symbole oder Themenfelder Bezug nehmen, diese jedoch kritisch reflektieren, transformieren und in neue inhaltliche wie ästhetische Zusammenhänge überführen.
Vielfältig ist die Bandbreite der behandelten Themen: Sie reichen von den existentiellen Grundfragen des Lebens und den damit verbundenen philosophischen und spirituellen Herausforderungen bis zur humorvoll-kritischen Beschäftigung mit einzelnen Aspekten von Religion und Glauben, von der Auseinandersetzung mit der kunsthistorischen Tradition bis hin zu aktuellen gesellschaftspolitischen Themen.
Die Auswahl der Werke konzentriert sich auf die Kunst der vergangenen 25 Jahre und umfasst Gemälde, Papier- und Glasarbeiten, Skulpturen, Fotografien, Video- und Filmarbeiten sowie komplexe, zum Teil eigens für diese Ausstellung geschaffene Rauminstallationen. Ausgewählte Werke markieren zentrale Positionen der Kunstgeschichte der Jahre zwischen 1950 und 1980. An ihnen lässt sich beispielhaft die bisweilen subtile Durchdringung des christlichen Zeichen- und Symbolsystems rückwirkend nachvollziehen und innerhalb eines kollektiven Bildgedächtnisses verorten.
Äußerer Anlass der Präsentation, mit der die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen einer Einladung der Deutschen Bischofskonferenz folgt, ist das 50-jährige Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils, das nach mehrjährigen Beratungen eine Öffnung der Kirche zur Gesellschaft und damit auch zur Kunst beschlossen hatte.
Beteiligte Künstlerinnen und Künstler:
Georges Adéagbo, Eija-Liisa Ahtila, Francis Alÿs, Francis Bacon, Michaël Borremans, Pavel Büchler, Andrea Büttner, Flavio de Carvalho, Paul Chan, Berlinde De Bruyckere, Tacita Dean, Andrew Esiebo, Harun Farocki, Katharina Fritsch, Douglas Gordon, Gary Hill, Emma Kay, Hubert Kiecol, Katarzyna Kozyra, Little Warsaw, Thomas Locher, Kris Martin, Aernout Mik, Boris Mikhailov, Santu Mofokeng, Hermann Nitsch, Robert Rauschenberg, Ad Reinhardt, Rosemberg Sandoval, James Turrell, Bill Viola, Paloma Varga Weisz, Danh Võ und Aby Warburg.